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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
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EINLEITUNG 25 Die Aktenstücke, auf die sich Becker hier beruft, müssen in der Zwischenzeit verloren gegangen sein. Oder hat er diesen Umstand vielleicht nur erfun- den? Handelt es sich gar um eine spätere Konstruktion einer Sammlungs- geschichte so, wie man sie gerne gehabt hätte oder wie sie aufgrund der da- mals aktuellen Umstände opportun gewesen wäre? Einige Monate später meint er in seinem Arbeitsprogramm nämlich, dass „ein leitendes Princip in Bezug auf die Richtung, welche die Bibliothek zu verfolgen hat, […] bei der Gründung nicht vorgeschwebt zu haben [scheint]“, wobei er ebenfalls betont, dass „die Erweiterung und Vermehrung der Bibliothek […] bis zum Tode des Kai- sers Franz I. zum größten Theile unter unmittelbarem Einflusse Seiner Majes- tät [geschah], von allerhöchstwelchem entweder die Bücher selbst gespendet oder die Weisung zum Ankauf ertheilt wurde. Später erfolgte der Ankauf von Büchern unmittelbar vom Vorstande nach seinem Ermessen und unter sei- ner Verantwortlichkeit, wobei derselbe an eine für jedes Jahr praeliminierte Summe gebunden war.“9 Rainer Valenta wird sich im anschließenden Beitrag ausführlich mit der Ge- nese solcher Mythen und deren Tradierung auseinandersetzen. Im ersten Band dieser Reihe (zur Geschichte der franziszeischen Privatbib- liothek) wurde dem Personal dieser Sammlung große Aufmerksamkeit ge- schenkt. Dies geschah nicht zuletzt auch deshalb, da das Quellenmaterial zum Mitarbeiterstab reichlich vorhanden war und sich als äußerst aussa- gekräftig erwies. Die oftmaligen Neubesetzungen und die Vielzahl an Be- werbungen führten unweigerlich zu der Frage, wie die Auswahl der später eingestellten Individuen vonstatten ging, beziehungsweise wie die Öffent- lichkeit von vakanten Posten erfuhr. Zwei Textpassagen belegen, dass der Kaiser selbst gelegentlich auf kurzem Wege eine Auswahl traf. So teilt Khloy ber etwa 1853 en passant mit, dass der Bibliotheksdiener Josef Wich „das Glück [hatte] von Seiner Majestät dem Kaiser Ferdinand Selbst für die- sen Dienst gewünscht zu werden.“10 Becker wiederum erwähnt anlässlich der Pensionierung des Kustos Georg von Thaa, dass „als im Jahre 1829 Seine Majestät weiland Kaiser Franz bei dem damaligen obersten Kanzler Grafen von Saurau die Namhaftmachung einer Persönlich- keit anzuregen geruhten, welche geeignet wäre, als Kanzellist in allerhöchst 9 FKBA26135, pag. 18. 10 FKBA26024, fol. 7v. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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