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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
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DREI KAISER – DREI BIBLIOTHEKEN84 und wiederholte Vorstellungen machen, zugewendet werden, insbesondere die Uiber tragung der ägyptischen Sammlung aus dem Hause in der Johannisgasse möglich machen könnte [sic], welches auch ein grosses Beförderungsmittel zur Auflassung der kostspieligen Miethe dieses Hauses darbieten würde.“195 Rekapitulieren wir kurz: Die Möglichkeit der Adaptierung einer oder meh- rerer Wohnungen möglichst nahe zur franziszeischen Privatbibliothek wird zugunsten des Projekts eines Neubaues auf dem Augustingergang- trakt scheinbar fallengelassen. Während es zunächst den Anschein hat, als wäre diese Idee von Khloyber aufgebracht worden, zeigt sich im Zuge der Verhandlungen, dass dies schon von Kaiser Franz als sinnvollste Er- weiterungsmöglichkeit in Betracht gezogen worden war. Warum Khloybers jahrelange Klagen nun plötzlich Gehör finden und er sogar von einem der ranghöchsten Beamten des Oberstkämmereramtes, Freiherr von Sacken, Unterstützung erhält, erklärt sich aus den Ausführungen des letzteren: Die Bücherschränke Ferdinands behindern die oftmals notwendigen Adaptie- rungen der Räume zu Appartements für Gäste; außerdem leiden die unter Sackens Leitung stehenden Sammlungen ebenfalls an Platznot. Der auf der Dachterrasse des Augustinergangtrakts befindliche Glashauskomplex, um den es hier geht, war im Übrigen in den 1790er Jahren im Auftrag des Kai- sers Franz erbaut worden, damit er in nächster Nähe zu seinem Apparte- ment (und seiner Privatbibliothek) einer weiteren Leidenschaft nachgehen konnte: der Botanik.196 Schon bald nach dem Tod des Kaisers 1835 sah man sich gezwungen, die Glashäuser dort aufgrund von Baufälligkeit und man- gelnder Verwendung abzubrechen.197 Hätte sich ein großzügiger Zubau in diesen Jahren realisieren lassen, so wäre die Vereinigung der Privatbiblio- theken Franz’ und Ferdinands sicherlich zustandegekommen. Die Dublet- tenaussonderung der Jahre 1836/37 stellte ja einen ersten wichtigen Schritt in diese Richtung dar. Im April 1839 werden Khloyber die entsprechenden Pläne der k. k. Gene- ral-Hofbaudirektion bezüglich der Überbauung dieser Fläche mit der Bitte übermittelt, sie bezüglich des gegenwärtigen und künftigen Bedarfs zu prü- fen.198 Dieser hält den vorgesehenen Platz für ausreichend und auch hin- 195 Ebenda. 196 Vgl. Lorenz/Mader-Kratky, Hofburg, 309. 197 Lack, Florilegium, 21. 198 FKBA22002, fol. 1r, entsprechende Pläne liegen heute in der Albertina, Achitektursamm- lung, AZ 6324, 6326, 6327r u. v, 6328, 6330–6335 u. 6339, in Albertina online unter dem Suchbegriff „Bibliotheksgalerie“. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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