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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 86 -
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DREI KAISER – DREI BIBLIOTHEKEN86 Glashäuser bezogen, oder auf die von Sacken vorgeschlagene Ausdehnung erstreckten, geht aus den Akten nicht hervor. Die heute in der Architek- tursammllung der Albertina verwahrten Pläne lassen eher auf die kleinere Dimension schließen.200 Doch das Projekt kommt nicht recht in Gang. Im August 1841 versucht Khloyber seinen neuen Ansprechpartner Oberstkämmerer Graf Czernin auf die beengte Situation in den Sammlungsräumlichkeiten aufmerksam zu machen, indem er zu verstehen gibt, „daß mit Nächsten selbst die Weis- heit eines Archimedes in Verlegenheit sein würde, ein anständiges Plätz- chen aufzufinden, um irgend einen selbst dünnleibigen Folianten gehörig einzufachen“201. Dann, zwei Jahre später, am 15. Mai 1843 die ernüchternde Gewissheit: das Obersthofmeisteramt teilt mit, dass Ferdinand I. „die Beibe- haltung der offenen Hofburg-Terrasse in ihrer ganzen gegenwärtigen Aus- dehnung, und die Herstellung eines neuen Unterbaues derselben, und eines Asphalt-Pflasters hierauf, gnädigst anzubefehlen geruht haben, [und] es von dem Antrage der allerhöchsten Privat-Bibliothek die erforderliche Raum-Er- weiterung durch einen Aufbau auf den rückwärtigen Theil der Hofburg-Ter- rasse zu verschaffen, ganz abzukommen habe“.202 Der Kaiser ordne jedoch an, dass für seine Privatbibliothek „ein auf die Dauer entsprechendes Lokale auszumitteln“ und deshalb „ein Programm des eigentlichen Bedarfs hierüber abzufassen und […] an den Herrn Präsidenten der allgemeinen Hofkammer [Carl Friedrich Freiherr von Kübeck] zur geeigneten Benützung bei dem ihm allerhöchst übertragenen Geschäfte der Regulierung der Ubikationen für den allerhöchsten Hofstaat mitzutheilen“ sei, womit Khloyber betraut wird.203 Dieses, eine gute Woche später fertiggestellte Gutachten, stellt ein Bedarfsprogramm für beide Sammlungen dar. Die etwa 50.000 Bände und 1.200 Portefeuilles umfassende franziszeische Bibliothek, fülle die 120, auf 14 neben- und übereinanderliegende Räume verteilten Bücherschränke der- art, dass weitere Sammlungsteile bereits „in verschiedenen von einander ganz entfernten Abtheilungen und Stockwerken der Allerhöchsten Hofburg wie Inseln im Meere sporadisch“204 deponiert werden mussten. Noch schlim- mer sei es um die Privatbibliothek Ferdinands bestellt, die „das Schicksal hat förmlich zu nomadisiren; indem ihre 19 Schränke schon einige Mahle bei Anwesenheit hoher Gäste von einer Localität in die andere 200 Vgl. Anm. 198. 201 FKBA23055, fol. 3v. 202 FKBA24001, fol. 2r. 203 Beide Zitate aus FKBA24001, fol. 2v. 204 Ebenda, fol. 4v. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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