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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 92 -
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DREI KAISER – DREI BIBLIOTHEKEN92 Alle diese Gegenstände sind mir nie übergeben, sondern bloß überhaupt anvertraut worden; ich würde daher falls mir dieses kaiserliche Fideicommiß- gut ferner anvertraut werden sollte, um eine ins Einzelne gehende Uebergabe desselben zu bitten mich veranlaßt finden; wobei ich ferner vorläufig mir zu bemerken erlaube, daß zu einer derlei Revision, und der etwaigen Anfertigung einer zweiten Abschrift der vorhandenen Kataloge, indem dieselben zusam- men ungefähr 120.000 Artikel umständlich spezifiziren – länger als 14 Monate erforderlich seyn dürften, selbst wenn zwei Individuen mit der wenn auch nicht diplomatisch genauen Copirung dieser 112 voluminösen Verzeichniße beauftragt werden sollten. Diese Originale könnten übrigens, da sie täglich häufig benützt werden müßen und somit die Seele und der Pulsschlag der hi- erortigen Thätigkeit sind, zumahl auf längere Zeit nicht leicht hinausgegeben werden.“227 Durch diese Stellungnahme wird mehreres klar. Zum einen sieht sich Khloyber ohne definitive Ernennung zum Vorsteher samt gehöriger Über- gabe der Sammlungen nur bedingt zuständig – ohne Rechte eben auch keine Pflichten. Weiters ist evident, dass die bereits vorhandenen Kataloge schon aus rein praktischen Gründen nicht als Fideikommiss-Instrument dienen können. Und zuletzt möchte Khloyber ohne sorgfältige Revision auch keine Garantie abgeben, dass die in den Katalogen verzeichneten und damit auto- matisch zum Fideikommiss gehörenden Objekte auch tatsächlich physisch vorhanden sind. Er müsste als Verwalter der Sammlung ja für ihre Existenz bürgen, ohne sich zuvor versichert haben zu können, dass sie sich tatsäch- lich (noch) im Bestand befinden. Dass der Errichtung des Bibliotheks-Fideikommisses einige Entscheidun- gen vorauszugehen hatten, die diese schlussendlich ziemlich verzögerten, zeigt ein Schreiben Metternichs an Ferdinand vom 17. Februar 1843, in dem er die Ansichten des Kommissionsvorsitzenden Taaffe referiert. „Graf Taaffe hat zuvörderst in Ansehung der Gegenstände, über welche sich dieses Primogenitur Fideikommiß zu erstrecken hat, nähere Erhebungen ge- pflogen und gründet darauf seine diesfälligen Vollziehungs Anträge. Das su- marische, besagter Note beiliegende Verzeichniß der Gegenstände, welche sich gegenwärtig in der Allerhöchsten Privatbibliothek befinden, umfaßt außer 227 FKBA23170, fol. 4r–v (Konzept); das Originalschreiben Khloybers liegt unter Wien, ÖStA, HHStA, Hausarchiv, Ministerium des kaiserlichen Hauses, Verlassenschaften Kt. 9; vgl. ebendort auch der darauffolgende, sehr interessante und aufschlussreiche Bericht Taaf- fes an Metternich vom 10.01.1843 – vor allem hinsichtlich der Frage, welche Objekte dem Fideikommiss zuzurechnen seien. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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