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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 140 -
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DREI KAISER – DREI BIBLIOTHEKEN140 Pensionen und Provisionen für den ganzen Hofstaat gefordert, „um bei den Entfernungen Ihrer Diener in keine langen Erörterungen verwickelt zu wer- den“. Man behalte sich zudem das Recht vor, Personal nach Belieben auf- zunehmen und zu entlassen. Das Kaiserpaar wünsche daher eine angemes- sene Summe zur Finanzierung des Hofstaats zu erhalten.483 Im Zuge einer Trennung sei den ferdinandeischen Bediensteten einmalig freizustellen, ob sie dem abgedankten Kaiser folgen oder im Hofstaat Franz Josephs verblei- ben möchten. Für die Folgezeit wären sie an diesen Entschluss allerdings gebunden. Der Brandis’sche Forderungskatalog berücksichtigt auch die Be- nützung von Möbeln, Wäsche, Tafelgeschirr, Porzellan und Küchengeräten an jenen Orten, an denen sich das Kaiserpaar aufhalten werde – man be- denke, dass zu diesem Zeitpunkt eine stabile Residenz ja noch nicht auserko- ren worden ist. Den nach der Thronentsagung mitgenommenen „Hausrat“, einschließlich der Wägen und Pferde, wünsche das Kaiserpaar auch künftig zu behalten.484 Schlussendlich hält Brandis fest, dass Ferdinand als „gewe- sener Landesfürst“ das „unbestreitbare Recht“ zustehe, eine Dotation vom Staat zu fordern und darüber hinaus „ein dem Staate gehöriges Gebäude zu seinem zeitweisen oder bleibenden Aufenthalte zu wählen“. Man sei seit der Thronentsagung zur Überzeugung gelangt, dass eine Nicht-Trennung der beiden Hofstaaten zu „vielen unangenehmen Berührungen und lästigen Schreiberein“ führen würde.485 Die Forderungen scheinen kühn. Fürst Liechtenstein verleiht in seiner Stellungnahme an Franz Joseph seiner festen Überzeugung Ausdruck, dass Ferdinand die in der Rede stehenden Adaptierungen und Neubauten (Vergrößerung des Schlossgartens, Anlage von Glashäusern) auf der Pra- ger Burg aus der ihm zu bewilligenden Dotation zu bestreiten beabsichtige und sie deswegen in die Höhe treibe. Die Dotation wiederum hänge mit der Hofstaatstrennung in direktem Zusammenhang und solange diese nicht entschieden sei, könnten somit auch die Baumaßnahmen nicht ausgeführt werden. Die Instandhaltung der Burg wiederum, da sie ja jederzeit für Mit- glieder der kaiserlichen Familie zur Verfügung stehe, falle in den Zustän- digkeitsbereich des dortigen Hofbauamtes, welches seine Finanzmittel ja vom Staat erhalte. Dieses habe bereits im Vorjahr die gewünschten „Ein- theilungen und Zurichtungen“ im Einvernehmen mit Graf Brandis „für den Bedarf eines bleibenden Aufenthalts“ ausgeführt, weshalb neuerliche Ände- rungswünsche – sollte ihre Bezahlung dem Staat zufallen – abzulehnen wä- 483 Zur Ermittlung der Dotation vgl. auch Anm. 497. 484 Zu den zu übernehmenden Pferden, Wagen und Pferdegeschirr siehe Prag, Narodni Archiv, hofmistra cisare Ferdinanda I., Rubr. 10, Kt. 10. 485 Wien, ÖStA, HHStA, OMeA, Kt. 594, Rubr. 130/1, Schreiben vom 10.12.1849. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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