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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 142 -
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Seite - 142 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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DREI KAISER – DREI BIBLIOTHEKEN142 macht hatte. Dieß ließ mich voraussetzen, daß Seine Majestät der regierende Kaiser die Kosten auf sich nehmen wolle. Ist dieß nicht der Fall, so behält sich mein allergnädigster Herr bevor [sic], dieß auf eigene Kosten, jedoch in einem späteren Jahre auszuführen […]. Was die Dotation an Blumen, Gesträuchen und Bäumen für Allerhöchstdessen Park und Glashäuser anbelangt, so hätten Seine Majestät nach Allem, was Er für Schöbrunn, Laxenburg und den Bastei- garten angeschafft hat, Ursache gehabt zu erwarten, daß man einen von Ihm geäußerten Wunsch eben nicht nach der Entbehrlichkeit beurtheilen werde. Indessen Seine Majestät sind weit entfernt Allerhöchsten Herrn Nachfolger in irgend einem Vergnügen zu beirren, und nehmen nur das in Anspruch, was man durch die alljährliche Vermehrung […] in den kaiserlichen Gärten leicht vermissen kann, und was er von andern Orten her nur mit großen Kosten und nicht so schön beziehen könnte.“489 Man hatte also Lockmittel eingesetzt, um das Kaiserpaar von einem no- madisierenden Herumreisen abzuhalten, das sich gewiss kostenintensiver gestaltet hätte, und war nun anscheinend nicht bereit, die Versprechungen einzulösen. Brandis wird das ganze Frühjahr 1850 hingehalten. Anfang Mai kommen deshalb wieder deutliche Worte aus Prag. Er bedauert, dass die Reparaturen in der Prager Burg mit der Aufteilung des Hofstaates und der Bewilligung der Dotation in Verbindung gebracht werden, „wodurch diese ohnehin schon sehr verwickelte Verhandlung noch mehr verwickelt wird“. Bezüglich der ge- stellten Forderung nach zusätzlichen Raumfluchten zur Beherbergung der Privatbibliothek und ihrer Sammlungen, auf die Fürst Liechtenstein nicht einmal eingegangen war, meint Brandis resignierend: „Seine Majestät kön- nen nicht auf den Erfolg einer weiteren Verhandlung warten und haben be- schloßen die Bibliothek in Allerhöchstdessen eigenen Pallast zu verlegen. Dadurch entfällt jede weitere Vorsorge in der Burg“.490 Mit dem Palast ist das Toskana-Palais auf dem Hradschiner Platz gegenüber dem Hauptein- gang zur Burg gemeint, das Ferdinand gemeinsam mit den ehemals toskani- schen Gütern in Böhmen geerbt hatte.491 Bei diesen Besitzungen handelt es sich im Übrigen um jene Ländereien, die Kaiser Franz I. seinem Enkel, dem Herzog von Reichstadt, einst als Ersatz für die verwehrte Erbfolge in Parma zukommen hatte lassen. Die zuvor pfalz-bayerischen und dann toskanischen Güter fielen nach dem Tod des Herzogs 1832 an dessen Mutter Marie-Louise 489 Wien, ÖStA, HHStA, OMeA, Kt. 594, Rubr. 130/1, Schreiben vom 23.02.1850. 490 Ebenda, Schreiben vom 03.05.1850. 491 Vgl. dazu auch Klar, Bibliothek, 364. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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