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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 207 -
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Seite - 207 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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DIE FIDEIKOMMISSBIBLIOTHEK UND DIE PRIVATBIBLIOTHEK FRANZ JOSEPHS 207 etwa zur gleichen Zeit in Frankreich vermeintliche Originalbriefe der franzö- sischen Königin veröffentlicht worden waren,674 die Arneth aufgrund seines, der Öffentlichkeit bis dahin unbekannten Fundes (im Handarchiv) zweifels- frei als Fälschungen enttarnen konnte. In seinen Memoiren berichtet er über die Sichtung der Briefe aus dem Besitz des Kaisers Franz: „Der alte Herr von Khloyber, der schon unter Kaiser Franz in dessen Privat- bibliothek gedient hatte und im Laufe der Zeit zu ihrem Vorstande heraufge- rückt war, lebte zwar noch, aber er hatte sich wohl schwerlich jemals näher mit diesen Schriftstücken befaßt, sondern sie nur als eine streng geheim zu haltende Sache vor jedem profanen Auge sorgsam gehütet. Aus langverschlos- senem Schranke und mit Staub bedeckt waren sie mir von ihm hervorgeholt worden, wie er sie denn auch, nachdem ich sie copirt, persönlich wieder von mir in Empfang nahm.“675 Arneth hatte den Briefwechsel mit dem Ziel kopiert, die daraus gewonnenen Erkenntnisse an jener Stelle seiner Monumentalbiografie zu publizieren, wo das letzte Lebensjahrzehnt der Kaiserin – Tochter Maria Antonia war erst 1770 vermählt worden – abgehandelt werden sollte. Aus gegebenem Anlass entschied er sich jedoch dazu, den Briefwechsel im Zuge dieses gesteigerten Interesses an der Person Marie Antoinettes sogleich separat zu veröffentli- chen.676 Reinöhl meint, dass Arneth bei seiner Recherche nicht bewusst gewesen sei, dass es sich hierbei um das Handarchiv des Kaisers Franz gehandelt hat. Obwohl das Arbeitskabinett in einiger Entfernung zu den Bibliotheks- räumlichkeiten lag, war er zunächst wohl der irrigen Meinung, dass dieser hochinteressante, aber nicht völlig gesichtete und der wissenschaftlichen Öf- fentlichkeit unbekannte Bestand der Bibliothek angehöre. Da dieser jedoch in der Errichtungsurkunde von 1849 nicht als dem Fideikommiss zugehörig ausgewiesen war, betrieb er erfolgreich dessen Eingliederung in die Zustän- digkeit des Haus-, Hof- und Staatsarchivs.677 674 Paul Vogt von Hunolstein, Maria Antoinette, ihr Leben und Wirken geschildert in ihren eigenen Briefen. Nach den Original-Handschriften veröffentlicht (Prag 1864), Ders. (Hg.) Correspondenz der Königin Marie Antoinette (1770–1792), nach den Original-Handschrif- ten herausgegeben (Brünn 1864); bzw. Faksimile einiger Briefe publiziert im dritten Band von Felix Feuillot de Conches (Hg.), Louis XVI., Marie-Antoinette et Madame Elisabeth; lettres et documents inedits, 6 Bde. (Paris 1864–1873). 675 Arneth, Leben, 248f. Ich danke meinem Kollegen Rainer Valenta für diesen Hinweis. 676 Alfred von Arneth (Hg.), Maria Theresia und Marie Antoinette. Ihr Briefwechsel (Wien 1865). 677 Reinöhl, Familienarchiv, 32 v. a. Anm. 3. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918