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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 727 -
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Seite - 727 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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BIBLIOTHEK UND ÖFFENTLICHKEIT 727 aus seltener der Fall war, zumindest in deren Auftrag durchgeführt wurden. Diese Arbeiten unterlagen natürlich keinerlei Beschränkungen im Hinblick auf die Benützung der Bestände. In der Tat haben sämtliche Beamte der Fideikommissbibliothek seit den 1880er Jahren zu verschiedenen Themen geforscht und wissenschaftliche Arbeiten publiziert, worüber zum Teil auch an anderer Stelle berichtet wird (vgl. Abschnitt 1.2.2, Abschnitt 2.3.1 u. Ab- schnitt 2.3.2). Der Habitus eines Gelehrten, wie ihn etwa auch die Beamten der Hofbibliothek repräsentierten, gehörte damals offensichtlich zum Berufs- bild wissenschaftlicher Bibliothekare. Wesentliche Impulse dazu dürften in der Fideikommissbibliothek zunächst von Moritz Alois von Becker ausgegan- gen sein, der Forschungen innerhalb der Sammlung initiierte und förderte. Für seine mehrbändige Hernstein-Monographie waren etwa sämtliche Mit- arbeiter der Sammlung mit höherer Bildung tätig.1108 Später erteilte auch die Generaldirektion der k. u. k. Familienfonde Aufträge zu Nachforschungen: An der Jahreswende 1893/94 ließ sie in der Sammlung nach Ansichten und Literatur zu den Privat- und Familiengütern des Herrscherhauses recher- chieren, die unter ihrer Verwaltung standen;1109 und 1907 beauftragte Gene- raldirektor Chertek Schnürer mit einer nicht näher definierten „Arbeit his- torischer Natur“, die anscheinend die Geschichte der unter der Verwaltung der Generaldirektion stehenden kaiserlichen Schlösser aufarbeiten sollte.1110 Erwähnenswert ist schließlich, dass Anton Hodinka im Oktober 1906 für die Rechtsakademie in Preßburg, in deren Professorenstand er kurze Zeit später eintrat, Arbeiten zu den Themen „Geschichte der griechischen Kirche“ und „ältere ungarische Kulturgeschichte“ ver fasste.1111 Bei diesen Auftragswer- ken und weiteren Studien, die die Beamten der Fideikommissbibliothek in Eigenregie durchführten, wurden freilich nicht immer oder wenigstens nicht ausschließlich die Bestände der Sammlung benutzt. Es gab aber natürlich auch Veröffentlichungen, die sich nur auf bestimmte Objekte der Sammlung bezogen. Um das Thema abzuschließen, soll hier noch kurz auf die drei wich- tigsten „Entdeckungen“ kulturgeschichtlich bedeutsamer Objekte innerhalb der Sammlung eingegangen werden. Im ersten Fall handelt es sich eigentlich nicht um eine „Entdeckung“, sondern um eine Neu-Bewertung im buchstäblichen Sinn: Im September 1892 stattete der greise Rudolf von Alt der Fideikommissbibliothek einen Besuch ab, um jene Blätter unter den 129 Alt’schen Aquarellen aus der sog. Guckkasten-Serie Kaiser Ferdinands zu identifizieren, die er in seiner Ju- 1108 Becker, Hernstein. 1109 FKBA34069; FKBA34089; FKB.INV.84, Nr. 149 ex. 1893 u. Nr. 23 ex. 1894. 1110 FKBA37221. 1111 FKBA37147, FKBA37154. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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