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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 734 -
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Seite - 734 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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KAISERLICHES INSTITUT UND ERINNERUNGSRAUM734 derts lebte. Der Stifter ist kniend dargestellt auf fol. 25r der Handschrift ne- ben einer Miniatur, die die Verkündigung zeigt.1140 Er trägt den Orden des Heiligen Antonius, über ihm hält ein Adler einen Schild mit dem Wappen der Grafen von Montfort, das außerdem an zahlreichen weiteren Stellen in dem Gebetbuch auftritt. Als Hemmschuh erwies sich zunächst der Anto- niusorden, der nach Auskunft einiger Fachgelehrter bereits zu Beginn des 15. Jahrhunderts wieder aufgelöst worden sein sollte und dessen Träger Wilhelm von Montfort niemals gewesen wäre.1141 Den Durchbruch brachte schließlich die Expertise von Emile Ouverleaux, dem Conservateur-adjoint à la Section des manuscripts de la Bibliothèque Royale de Belgique. Dieser konnte den Bestand des Ordens bis ins frühe 18. Jahrhundert durch mehrere Literaturzitate belegen und außerdem eine handschriftliche Erwähnung der Verleihung des Ordens an Wilhelm von Montfort im Jahr 1416 beibringen. In derselben Quelle wird auch die Aufnahme der dritten Gattin Wilhelms in den Antoniusorden angemerkt, die wiederum mit einem Frauenporträt in einer Initiale identifiziert werden konnte, das die Insignien des Ordens trägt.1142 Ouverleaux übersandte außerdem aus verschiedenen Quellen exzerpierte genealogische Notizen zu den Grafen von Montfort, u. a. ein genealogisches Tableau mit der Aszendenz von Wilhelm von Montfort und den Abbildungen der Wappen von dessen acht ersten Quartieren, das von Hess-Diller vollstän- dig in seinen Aufsatz aufgenommen wurde.1143 – Abschließend noch ein paar Worte zu den Besonderheiten bezüglich der Charakteristik von Hess-Dillers Forschungstätigkeit, die sich zwischen den Zeilen aus der Korrespondenz he- rauslesen lassen.1144 Der Autor agierte bei seinen Recherchen nämlich wie ein interessierter Laie, für den die Bearbeitung der Handschrift zugleich eine didaktische Übung und Freizeitbeschäftigung war. Auffallend ist sein stetes Grübeln über Einzelheiten, die dabei zutage tretende Unsicherheit und das Angewiesensein auf die Erfahrung und das Urteil von Fachmännern – ver- bunden mit einer Tendenz zu permanenter Überarbeitung und Hinauszöge- rung des Resultates. Die lange Dauer von sieben Jahren, die zwischen der ersten nachweislichen Beschäftigung mit dem Gebetbuch (1884) und der Pub- likation des Aufsatzes (1891) liegt, und der dabei betriebene Aufwand stehen in keinem Verhältnis zum Umfang der Arbeit. Aus zahlreichen Beteuerungen Hess-Dillers kann man schließen, dass Becker der eigentliche Anreger der 1140 Ebenda, 291 u. Tafel XXVI. 1141 FKBA31067, fol. 15r u. 17v. 1142 FKBA31067, fol. 19v–20r. Hess-Diller, Officium, 293 mit Anm. 1–3. 1143 FKBA31067, fol. 43–44; Hess-Diller, Officium, 292. 1144 Siehe zum folgenden v. a. die Briefe Hess-Dillers an Becker v. 15.11.1886 u. 07.12.1886 und an Schaffer v. 10.04.1887, 04.05.1887 u. 11.08.1887 (FKBA31067, fol. 11–15, 28 u. 47). Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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