Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Chroniken
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 781 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 781 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

Bild der Seite - 781 -

Bild der Seite - 781 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

Text der Seite - 781 -

BIBLIOTHEK UND ÖFFENTLICHKEIT 781 Geschichte anhand der Namen und Bildnisse der Heerführer der Vergan- genheit ist in der österreichisch-ungarischen Armee in dieser Zeit ein so häufiges Phänomen, dass ich diese Thematik in einem eigenen Abschnitt behandeln werde (Abschnitt 2.2.5). Im Folgenden soll es um die „zivilen“ Por- trätgalerien gehen, für deren Schöpfung um etwaige Vorlagen aus der Por- trätsammlung angesucht wurde. Das wichtigste Fallbeispiel dieser Art ist die Galerie der niederösterrei- chischen Statthalter, die Erich Graf Kielmansegg, der damalige Inhaber dieser Verwaltungsfunktion, 1891 im neu errichteten Statthaltereigebäude in der Herrengasse in Wien einrichten ließ.1294 Kielmansegg selbst und in seinem Auftrag bereits zuvor der Archivar Karl Schrauf hatten zu diesem Zweck Anfragen an die Fideikommissbibliothek zum Vorhandensein von Porträts der Statthalter gestellt.1295 Die beiden Listen mit Namen, die da- bei mitübersandt wurden, waren nicht einheitlich und enthielten fünfzehn bzw. zwanzig Einträge. Nur von vier der so mitgeteilten Personen waren die gewünschten Bildnisse vorhanden, außerdem wurden Porträts eines weite- ren, aber auf den Listen nicht genannten Statthalters ebenfalls aufgefunden. Kielmansegg hatte Direktor Zhishman auch darum gebeten, ihm „geeignete Anhaltspunkte in bezug auf die wegen Erlangung von Portrait[s] dieser Per- sönlichkeiten einzuleitenden Schritte mit[zu]theilen“.1296 Diesem Wunsch konnte durch Vermittlung eines Beamten der Fideikommissbibliothek ent- sprochen werden: Durch seine persönliche Beziehung zu Joseph Alexander von Helfert, dem Präsidenten der Zentralkommission für Kunst und histori- sche Denkmale, konnte der Skriptor Franz Schnürer nämlich veranlassen, dass durch die „Organe“ dieser Institution Kenntnisse über die Existenz von Porträts niederösterreichischer Statthalter gesammelt und dadurch die Zahl der noch benötigten Vorlagen bedeutend reduziert wurde.1297 Im gesamten Aktenkonvolut wird übrigens nirgendwo erwähnt, wem die Anfertigung der Bilder für die Galerie der Niederösterreichischen Statthalter übertragen werden sollte. Durch Zufall konnte jedoch eruiert werden, dass mit dieser Arbeit kein professioneller Künstler, sondern eine adelige Dilettantin be- traut wurde: Zu Beginn des Jahres 1896 wandte sich nämlich Gräfin Gabri- ele Saint-Genois-Stolberg (1827–1904) wegen Ausleihe eines Porträtwerkes an die Fideikommissbibliothek und erwähnte bei dieser Gelegenheit, dass 1294 Zum Gebäude siehe Walter Krause in Frodl, 19. Jahrhundert, 193f., Nr. 12. 1295 FKBA33018 u. FKBA33022, fol. 1–3. 1296 FKBA33022, fol. 1v. 1297 FKBA33022, fol. 9r (Schreiben von Helfert). Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
zurück zum  Buch Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung"
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918