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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 797 -
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Seite - 797 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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BIBLIOTHEK UND ÖFFENTLICHKEIT 797 Karpfs Arbeiten am „Hilfsapparat“ wurden von den übrigen Beamten der Fideikommissbibliothek äußerst kritisch bewertet. Wichtigste Quelle dafür ist ein Gutachten zu seinem Bericht vom 18. November 1887, das von Kustos Wenzel Schaffer verfasst und dem neuen Bibliotheksdirektor Josef von Zhish- man vorgelegt wurde. Vermutlich geschah dies, ohne dass dieser vorher einen Auftrag dazu erteilt hatte, und zwar in Absprache mit den beiden noch übrigen Beamten Johann Jureczek und Franz Schnürer. Diese und Schaffer waren „nach gegenseitigem Austausch der Meinungen einstimmig zu dem Resultate gelangt […], dass für die Bearbeitung der Porträtsammlung der k. k. Famili- en-Fideicommiss-Bibliothek der oben erörterte bibliographische Hilfsapparat des Dr. Karpf von keinem Belange ist und sie sich weder mit dem Systeme des Apparates noch mit einem ähnlichen Apparate überhaupt einverstanden erklären können, sondern den besten Hilfsapparat für die Bearbeitung der Sammlung lediglich in den bereits zur Verfügung stehenden und eventuell anzuschaffenden Hilfswerken erblicken, deren richtige Benützung die Sache eines jeden einzelnen Beamten ist.“1363 Die Motivation für die Erstellung des Gutachtens lag – nach den abschlie- ßenden Bemerkungen Schaffers zu schließen – offensichtlich darin, dass Karpf mit der Arbeit an seinem Hilfsapparat sosehr beschäftigt war, dass er sich kaum der damals vordringlichen Aufgabe der Neu-Ordnung und -Kata- logisierung der Porträtsammlung widmen konnte. Dass es sich um eine Ini- tiative zur Wahrung der Arbeitsdisziplin handelte, belegt auch der Umstand, dass Schaffer Zhishman gleichzeitig mit seiner Kritik auch den „Entwurf einer Dienstordnung“ vorlegte.1364 In seinem Gutachten zerpflückte Schaffer die im Arbeitsbericht Karpfs angeführten Leistungen Punkt für Punkt. Die weitaus ausführlichste Be- sprechung (16 Seiten) widmete er dabei dem von Karpf angelegten „Verzeich- nis der in der k. k. Familien-Fideicommissbibliothek befindlichen Hilfswerke insb. für die Porträtsammlung der k. u. k. Fam.FCB“, einem 133 Seiten star- ken Heft, in dem kunstgeschichtliche Literatur (im weitesten Sinn) nach XV. Kategorien klassifiziert verzeichnet ist.1365 Die Kritik Schaffers an dieser tisch gesammelte[n] Rückweise[n] auf Bildnisse in fremdem Besitze, welche durch die im Druck erschienenen und alphabetisch angeordneten Kataloge nicht bekannt gemacht wurden”, wird auch bei Weckbecker, Kunstpflege, 127, erwähnt. 1363 FKBA31100, fol. 27r. 1364 FKBA31100, fol. 27r–28r. Der „Entwurf einer Dienstordnung“ von Schaffer konnte im Ar- chiv der Fideikommissbibliothek nicht aufgefunden werden; Berichte der einzelnen Mit- arbeiter zu ihren Tätigkeiten liegen unter FKBA31079 und FKBA31100. 1365 Wien, ÖNB, BAG, A/46/8, FKB.INV.82; zur Kritik daran FKBA31100, fol. 14r–21v. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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