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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 824 -
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KAISERLICHES INSTITUT UND ERINNERUNGSRAUM824 definitiv nicht nachweisen und der Zusammenhang mit der Abgabe der von ihm angenommenen Werke an seine Privatbibliothek ist konstruiert. Tat- sächlich ging es Becker hier auch gar nicht darum, einen speziellen Samm- lungsschwerpunkt zu rechtfertigen. (Wie bereits erwähnt, ist er ja geraume Zeit später in seinem Arbeitsprogramm zu der Meinung gelangt, dass „ein leitendes Prinzip in Bezug auf die Richtung, welche die Bibliothek zu ver- folgen hat, […] bei der Gründung nicht vorgeschwebt zu haben“ scheint.1455) Das Motiv für seine Argumentation gegenüber Kabinettsdirektor Braun bestand lediglich darin, jene Werke für die Privatbibliothek Kaiser Franz Josephs „zurückzugewinnen“, die diesem seit 1849 gewidmet und dann an die Hofbibliothek abgegeben worden waren.1456 Offensichtlich sah Becker die Fideikommiss- und die Privatbibliothek des Kaisers damals bereits als in Zukunft zu vereinigende Sammlungen. Denn er war bestrebt, eine übergrei- fende Erwerbstrategie mit optimalem gemeinsamen Ertrag und größtmög- licher Ökonomie zu betreiben. Die Vorstellung, Kaiser Franz hätte „auf die Sammlung von Austriaca besonderen Wert gelegt“, wurde von ihm in diesem Zusammenhang gewissermaßen instrumentalisiert. Wenn er sie in seinem Arbeitsprogramm im September des gleichen Jahres (1870) auch wieder ver- worfen hat, so war es ihm doch wichtig, diesen thematischen Schwerpunkt als ein wesentliches – wenn auch nicht als das einzige – leitende Kriterium für die zukünftige Erwerbungspolitik der Fideikommissbibliothek auszuwei- sen.1457 Von größerem Einfluss auf das zukünftige Bild von der Geschichte und von der Eigenart der Privatbibliothek Kaiser Franz’ I. als die bisher zitierten Quellen war das auf den 21. Mai 1873 datierte und von Becker unterzeich- nete Vorwort zum ersten Band des gedruckten Kataloges.1458 Teile daraus wurden weitgehend wortwörtlich in jene Verlautbarung in der Wiener Zei- tung übernommen, mit der am 25. Juni 1878 die Zusammenlegung der Fideikommissbibliothek mit der Privatbibliothek des Kaisers und der neue Name der vereinigten Sammlung publik gemacht wurden.1459 Der Text des Vorwortes enthält eine ganze Reihe von gedanklichen Konstrukten im Hin- blick auf die Entstehungsumstände der Bibliothek und den Umgang des Kaisers mit seinen Büchern, die aber gleichwohl, wie Becker mehrfach be- 1455 FKBA26135, pag. 17. 1456 Vgl. den Beitrag von Thomas Huber-Frischeis in diesem Band, Abschnitt 5.6.2. 1457 FKBA26135, pag. 18, 19, 21, 23, 24, 28, 32, 42, 43. 1458 Becker, Sammlungen, Bd. 1, Vorwort, unpaginiert [pag. 1–3]. 1459 Wiener Zeitung, Nr. 144 v. 25.06.1878, 2–3. Die Verlautbarung wurde zweifellos von Be- cker verfasst. (vgl. FKBA28085) Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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