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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 843 -
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GENESE EINER HABSBURG-LOTHRINGISCHEN FAMILIENSAMMLUNG 843 Wiener Kunstindustrie entwickelt hatte, bei der sich die ursprünglich üb- liche Materialbeschaffenheit der Waren (die sog. „Ledergalanteriewaren“) nach allen Zweigen des Kunsthandwerks erweiterte. Dies wird durch eine zeitgenössische Quelle bestätigt. Jacob Falke schreibt dazu in einem Über- blicksartikel zum Kunsthandwerk in Wien: „Wenn aber ein Artikel sich in der Welt als ‚Wiener Specialität‘ einen Namen gemacht hat, so sind es die Galanteriegegenstände, deren eigentliches Mate- rial das Leder ist, das aber zur Decoration fast jedes andere Material herbei- zog, Metalle, Elfenbein, Porzellan, Holz u. s. w. Mit ihrer Hilfe entstanden jene Prachtwerke von Hüllen und Decken der Albums, der Diplome, der Adressen, welche auf allen Ausstellungen eine Zierde der Wiener Industrie waren.“1512 Am Endpunkt der Entwicklung, der mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrie- ges erreicht war, konnte der Bestand an Huldigungsadressen in der Fidei- kommissbibliothek eine Beispielsammlung für alle Entwicklungen, Richtun- gen, Techniken und Stile der österreichischen Kunstindustrie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts abgeben. Auch diese Behauptung lässt sich gut durch zeitgenössische Aussagen untermauern. Als am Vorabend des Krieges das Österreichische Museum für Kunst und Industrie sein fünfzigjähriges Bestehen feierte und zu diesem Zweck eine Jubiläumsausstellung veranstal- tete, äußerte sich sein damaliger Direktor Eduard Leisching wie folgt: „Anlässlich des 50jährigen Jubiläums des k. k. Oesterreichischen Museums veranstaltet die Direktion über Auftrag des k. k. Ministeriums für öffentliche Arbeiten eine Ausstellung, welche den Zweck verfolgt die Entwicklung der heimischen Kunstindustrie von den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts bis auf die Gegenwart in typischen Beispielen zur Darstellung zu bringen. Die Direktion legt das größte Gewicht darauf für diese Ausstellung eine Reihe jener Huldigungsadressen geliehen zu erhalten, welche aus der in der Rede stehenden Zeit stammen und sich in Verwahrung der k. und k. Familien-Fidei- kommiß-Bibliothek befinden. Durch diese Vorführung würde eine große Reihe heimischer Künstler und Kunsthandwerker aufs Beste repräsentiert sein.“1513 Doch was blieb von der politischen Funktion der Adressen? Waren die Hul- digungsadressen nichts weiter als prunkvolle, jedoch inflationäre Loyalitäts- bekundungen mit schönen Hüllen und ohne politische Ansprüche? Es gibt eine Gruppe innerhalb des Bestandes der Fideikommissbibliothek, die sich 1512 Falke, Kunstindustrie, 274. 1513 FKBA42064, fol. 2r. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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