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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 882 -
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Seite - 882 - in Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung

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KAISERLICHES INSTITUT UND ERINNERUNGSRAUM882 senhaft angestiegenen Bildproduktion nicht mehr aufrechterhalten konnte. Anders als die Büchersammlung wurde sie jedoch in den letzten beiden Jahr- zehnten in progressivem Maße und auf mannigfache Weisen von der Allge- meinheit genutzt. Die Formen der Interaktion zwischen Fideikommissbiblio- thek und Öffentlichkeit, auf die sich Jureczek hier bezieht, wurden bereits an anderer Stelle ausführlich dargestellt (vgl. Abschnitt 2); sie konnten nun als Legitimationsgrund für den weiteren Ausbau der Porträtsammlung herhal- ten, der aber wegen der eingangs beschriebenen Beschränkung „nach gewis- sen, ihrer Stellung und ihrem Materiale entsprechenden Richtungen“ zu er- folgen hatte. Von daher wurde – sichtlich unter dem Einfluss Schnürers – die gedankliche Wendung vollzogen, dass die Porträtsammlung „einen wichtigen Bestandtheil einer Habsburgersammlung bilden“ sollte.1673 Im Folgenden de- finiert Jureczek einige „Normen“, wie die einzelnen Abteilungen in Zukunft ausgebaut werden sollten – ganz im Sinne einer Bildnis-Sammlung des Hau- ses Habsburg-Lothringen. Danach kommt er auf die zukünftige „Benützung der kais. Porträtsammlung“ zu sprechen, und zwar „A) im Allgemeinen“1674 und „B) für eine Habsburgersammlung“.1675 Unter dem ersten Punkt versteht Jureczek „die möglichste Verwendung der kais. Porträtsammlung für wissen- schaftliche Zwecke“1676 („Andrang, der nur die Unterhaltung anstrebt“, wird ausgeschlossen).1677 Was er hier nun im Einzelnen festlegt, waren jedoch kei- neswegs nur für die Zukunft geplante, sondern hauptsächlich Praktiken, die damals bereits in vollem Umfang realisiert wurden: Kopieren und Entlehnen von Objekten, Reproduktionen, Auskünfte, Ausstellungen.1678 Es zeigt sich hier erneut, wie wichtig die öffentliche Nutzung für das Selbstverständnis und die weitere Entwicklung der Fideikommissbibliothek war. Das mussten auch ihre Beamten erkennen: Laut Jureczek war „im allgemeinen […] darauf zu streben, dass die Porträtsammlung als eine Anstalt auf wissenschaftlicher Grundlage und mit ernsten Zwecken ihren Ruf festige und verbreite, und be- züglich aller auf Oesterreich und insbesondere das Haus Habsburg beruhen- den Forschungen als erstes, nicht zu umgehendes Institut gelte“.1679 Was waren nun aber Jureczeks Vorschläge für eine Musealisierung der Porträt- und Kunstsammlung im Sinne eines Habsburgermuseums? Seine 1673 Ebenda, pag. 4. 1674 Ebenda, pag. 8–11. 1675 Ebenda, pag. 12–18. 1676 Ebenda, pag. 8. 1677 Ebenda, pag. 10. 1678 Ebenda, pag. 10f. Die Forderung, dass „die Betheiligung an öffentlichen Ausstellungen […] möglichst zu beschränken sei (pag. 11), entspricht allerdings nicht der damaligen Realität (vgl. Abschnitt 2.1.3). 1679 Ebenda, pag. 11. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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