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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 - Metamorphosen einer Sammlung
Seite - 900 -
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KAISERLICHES INSTITUT UND ERINNERUNGSRAUM900 Dokumenten zu den Habsburgern, vor allem aber zu Kaiser Franz Joseph, das sich ungefähr seit der Jahrhundertwende im Schriftverkehr der Fidei- kommissbibliothek mit Außenstehenden beobachten lässt. Die neue Form der Popularisierung der Habsburger war ein Phänomen, das, wie bereits angedeutet, zunächst vor allem Kaiser Franz Joseph betraf. Das allgemeine Interesse, das man seiner Person entgegenbrachte, hatte – spätestens seit dem Regierungsjubiläum 1898 – Konjunktur, um in den Jah- ren zwischen Jahrhundertwende und Erstem Weltkrieg zu kulminieren. Vor dem Hintergrund dieser zunehmend zum Ausdruck gebrachten Loyalität mit dem Kaiser und zum Teil auch mit Bezug darauf hatte Schnürer, wie im vorhergehenden Abschnitt dargelegt worden ist, sein Habsburgermuseum konzipiert. Im Fahrwasser von Franz Joseph und neben ihm konnten auch andere mehr oder weniger prominente Habsburger und Habsburgerinnen das Interesse der Öffentlichkeit auf sich ziehen; und vermutlich hat diese Entwicklung nicht unwesentlich zum Aufkommen der Habsburgernostalgie in der Zwischenkriegszeit beigetragen.1730 Die Veröffentlichung der Ego-Dokumente des Kaisers gestaltet sich gleichsam als selbstverstärkender Prozess: Vorausgehende Publikationen zogen neue Anfragen für weitere Veröffentlichungen nach sich. Objekte mit „Fetischcharakter“ mussten also zunächst zur Kenntnis der Öffentlichkeit gelangen, um Interesse hervorzurufen und als Konsequenz davon aufs Neue reproduziert zu werden. Vorausgeschickt werden muss, dass bei den im Folgenden zu besprechen- den Anfragen und Nutzungen von Sammlungsobjekten aus der Fideikom- missbibliothek hauptsächlich eine bestimmte, besonders private Seite des Kaisers im Fokus des Interesses stand, nämlich seine Kindheit. Angesucht wurde um Knabenbildnisse sowie um Kinderzeichnungen und Schularbeiten von Franz Joseph aus seiner Zeit als Erzherzog. Betrachten wir die öffentli- che Rezeption dieser drei Kategorien von Ego-Dokumenten des Kaisers der Reihe nach. Was die Knabenbildnisse Franz Josephs betrifft, so handelte es sich hauptsächlich um Gruppenbildnisse, die den kleinen Erzherzog zusammen mit seinen Geschwistern, seiner Mutter und/oder anderen Verwandten dar- stellen: vier Lithografien von Josef Kriehuber, von denen drei nach eigener Zeichnung und eine nach einer Vorlage von Johann Ender entstanden wa- ren, sowie je ein Aquarell von Peter Fendi und Johann Ender, die heute in der grafischen Sammlung Albertina aufbewahrt werden (Abb. 47 u. 48). Die drei von Kriehuber selbst komponierten Lithografien, die Erzherzog Franz mit seinen beiden Brüdern Karl Ludwig und Ferdinand Max sowie 1730 Magris, Mythos, 7–22 u. 239–308. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918 Metamorphosen einer Sammlung
Titel
Die Familien-Fideikommissbibliothek des Hauses Habsburg-Lothringen 1835–1918
Untertitel
Metamorphosen einer Sammlung
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21308-6
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1073
Kategorien
Geschichte Chroniken
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