Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Frühe Brücken - Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
Seite - 23 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 23 - in Frühe Brücken - Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken

Bild der Seite - 23 -

Bild der Seite - 23 - in Frühe Brücken - Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken

Text der Seite - 23 -

23 VorBemerkung Städte zum Schutz von Brücken Da Flüsse in der Frühphase der Menschheitsgeschichte eine oft nur schwer überwindliche Barriere bildeten und das Übersetzen mit Hilfe eines Bootes meist mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden war und ist, wurde bei Siedlungen an Flüssen nach Möglichkeiten, die Flüs- se zu überbrücken, gesucht. Um solche Brücken vor Zerstörung zu schützen, wurden vielfach eigens Sied- lungen oder Städte zum Schutz wichtiger Brückenbau- werke angelegt. So bauten beispielsweise die Russen bei der wichtigen Eisenbahnbrücke auf der ursprüng- lichen Bahntrasse der transsibirischen Eisenbahn über den breiten Songhua Fluss im Nordosten Chinas 1898 die Stadt Harbin. Harbin war im Osten die letzte große Station vor der Endstation in der Hafenstadt Wladiwos- tok. Harbin wurde dabei nach dem Vorbild von Mos- kau angelegt. In anderen Fällen konnten aber auch die Bewohner einer solchen Stadt zur Gefahr für den Bestand einer Brücke werden. So hat angeblich Gegenpapst Cle- mens VII im 14. Jh. zu seiner persönlichen Sicherheit mehrere Bögen der berühmten Brücke von Avignon zer- stören lassen. Die Römer bauten das antike Castrum Divitia, das heu- tige Deutz, gegenüber vom damaligen Colonia, dem heutigen Köln, zum Schutz der 310 n.Chr. errichteten 420 m langen Brücke über den Rhein, den damaligen “Fluvius Rhenus“. Die Brücke hatte 19 gemauerte Brückenpfeiler über Pfahlgründungen im Flussbett und 20 hölzerne Brückenelemente. Auch das römische Flavia Solva etwa 35 km südlich von Graz im steirischen Wagna im Süden Österreichs wurde zum Schutz der Brücke über den Fluss Mur, den “Fluvius Murius“, errichtet. Flavia Solva entwickelte sich damals zu einer Art römerzeitlichen Landeshauptstadt der mittleren Steiermark, hatte eine Ausdehnung und Bevölkerungszahl, die mit der von Graz um 1650 etwa vergleichbar war, und verfügte sogar über ein Amphi- theater. Bei der Murbrücke bei Flavia Solva handelte es sich um eine wohl ausschließlich hölzerne Konstruktion mit mehreren Brückenpfeilern, die im Flussboden nach- gewiesen werden konnten. Zwischen diesen spannte sich wohl eine Holzbalken-Fachwerkkonstruktion. Die heutige Breite der Mur auf Höhe von Wagna liegt bei 75 m. Das römische Relief der Trajans-Brücke über die deutlich breitere Donau zwischen dem heutigen Rumänien und Serbien kann eine Vorstellung davon geben, wie das Denken der Römer in druckbeanspruchten Konstruktio- nen allgemein, das sich beispielsweise in der häufigen Verwendung von Schlusssteinbögen aus Stein nieder- schlägt, auch auf römerzeitliche Brückenkonstruktionen aus Holz niedergeschlagen hat, wie ihre Holzbrücken oft ausgesehen haben. (siehe Abb. 153 S. 188). Eine etwas einfachere Konstruktion wird man sich bei den viel geringeren Spannweiten der Murbrücke zwi- schen den Brückenpfeilern bei Flavia Solva vorzustellen haben. in oft aufwändig befestigten Höhensiedlungen errichtet. Der in Österreich liegende Ringkogel nördlich von Hart- berg in der Oststeiermark ist hierfür ein gutes Beispiel. Hier finden sich die Reste von zwei konzentrisch zu- einander liegenden keltischen Wehranlagen, die um die Bergspitze ringförmig verlaufen und die sich heute noch markant auf den überwaldeten Hängen des nied- rigen Hausberges von Hartberg abzeichnen und ihm den Namen gaben. Bei solchen Siedlungen musste al- lerdings das Wasser auf andere Weise beschafft wer- den. Aber auch der Transport schwerer Baumaterialien, wie der von Natursteinen als beständigem Baustoff musste mühsamer bewerkstelligt werden als das auf dem Wasserweg sonst oft möglich war.
zurück zum  Buch Frühe Brücken - Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken"
Frühe Brücken Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
Titel
Frühe Brücken
Untertitel
Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
Autor
Hasso Hohmann
Verlag
Technische Universität Graz
Ort
Graz
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-85125-833-2
Abmessungen
20.0 x 27.0 cm
Seiten
306
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Frühe Brücken