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Frühe Brücken - Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
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166 Frühe Brücken Augarten-Steg in Graz in Österreich Die schmale Brücke am Augarten in Graz ist ein nur für Radfahrer und Fußgänger zugelassener Steg über die Mur. Er wurde 1998 fertiggestellt und ist konstruk- tiv ausgesprochen innovativ. Segelschiffsmasten sollen ja möglichst leicht gebaut sein, damit ein Segelschiff nicht kopflastig wird. Die oft sehr hohen Masten be- stehen daher oft aus einem relativ dünnen Stab, der seine Stabilität erst dadurch erhält, dass er räumlich in mindestens drei horizontale Richtungen über Abstand- halter mit Seilen verspannt wird. Der relativ horizontal verlaufende Augarten-Steg hat zwei ähnlich stabilisierte Tragwerke. Die eigentlich nicht tragfähigen Brückenträger rechts und links der Nutz- fläche verfügen über kleine in der Länge zur Brücken- mitte zunehmende gelenkig unter und über diesen Trä- gern angebrachte Abstandhalter, die zusätzlich noch in den Feldern dazwischen diagonal räumlich verspannt wurden. Über diese Abstandhalter laufen jeweils zwei zugaufnahmefähige Seile. Diese machen konstruktiv aus den zwei lanzettförmig umspannten Flächen neben der Nutzfläche stehend angeordnete, tragfähige “Bret- ter“, welche die Brücke durch die Verspannung tragen können. Sie übernehmen so die durch die Eigenlast des gesamten Steges und durch die Passanten ent- stehenden Momenten-Belastungen. Dabei entsteht an den zwei Seilen an der Unterkante der lanzettförmigen “Bretter“ jeweils eine sehr hohe Zug-Belastung und an den zwei Seilen an ihren Oberkanten aber immer noch eine namhafte Zugspannungen, die die Stabilität der “Bretter“ garantieren. Der Augarten-Steg war das Ergebnis eines 1996 durchgeführten Brückenwettbewerbes. Geplant wurde die Brücke von den Gewinnern, wobei Herwig Illmaier für Entwurf und Gestaltung, Adolf Graber und Tassilo Szyszkowitz für die Statik verantwortlich zeichnen. Der Steg hat eine Länge von 74 m. Die Lauf- und Fahrfläche ist 4,5 m breit. Sie besteht aus Holzleimplatten mit auf- gebrachtem Gussasphaltbelag. Die Tragkonstruktion der Brücke wurde in vier Teilen an eines der Ufer an- geliefert und dort zu dem langen Steg zusammen- gesetzt. Danach wurde die Brücke als Ganzes mittels eines eigenen Stelzen-Verfahrens über den Fluss ge- schoben und in die betonierten Auflager auf beiden Seiten präzise eingelassen.
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Frühe Brücken Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
Titel
Frühe Brücken
Untertitel
Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
Autor
Hasso Hohmann
Verlag
Technische Universität Graz
Ort
Graz
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-85125-833-2
Abmessungen
20.0 x 27.0 cm
Seiten
306
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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