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eisenBogenBrücken
Alte Brücke im slowenischen Maribor
Die Stari Most, die Alte Brücke in Maribor ist zugleich
auch die Hauptbrücke der Stadt über die Drau. 1965,
als der Autor zum ersten Mal die Stadt besuchte, lief
noch der gesamte Nord-Süd-Verkehr in Maribor zwi-
schen Österreich und dem damaligen Jugoslawien über
diese Brücke. Die 270 m lange Brücke zeigt in ihrer Ge-
staltung noch deutlich ihre Entstehungszeit im Übergang
vom Jugendstil zur Art Deco Zeit. Sie wurde 1913 nach
Plänen des bekannten Wiener Architekten Eduard Zot-
ter errichtet und dominiert den eingetieften Flussraum
auch heute noch.
Das Grundkonzept der Brücke zeigt eine klare Tren-
nung zwischen den zwei gemauerten Zubringer-
rampen, die beide genau bis zum Wasser der Drau
reichen und der eigentlichen Brücke über die Drau, die
eine reine Stahlfachwerkkonstruktion ist. Die Zubringer-
rampen enthalten auf jeder Seite zwei schlanke hohe
gemauerte Bögen, durch die die Uferbegleitstraßen
verlaufen. Die in Maribor 166 m breite Drau wird mit
drei kräftigen Eisenbögen überspannt. Auf diese Weise
wird das erhöht gelegene Zentrum der Stadt im Norden
mit den Siedlungsräumen südlich des Flusses auf hohem
Niveau verbunden. Zugleich ermöglichen die Brücken-
durchlässe die ufernahe, durchgehende Erschließung
der Unterstadt auf Flussniveau.
Die drei Brückenbögen mit jeweils 55 m Spannweite
stehen auf zwei niedrigen gemauerten Brückenpfeilern
im Fluss und auf den zwei seitlichen Podesten unmittel-
bar vor den zwei massiven Rampenbauwerken. Jeder
der drei Bögen besteht wieder aus drei mit Abstand
aufgestellten Bögen, die jeweils von zwei nicht durch-
gehend zusammengeschweißten gebogenen Doppel-
T-Trägern bestehen, über denen die Fahrbahn mit Ab-
stand auf relativ schlanken Trägern aufgeständert ist.
Auch zwischen den tragenden Eisenbögen und den
schlanken Stützen oberhalb finden sich zahlreiche
schlanke Diagonalverstrebungen, die der Konstruktion
Stabilität und der Brücke zugleich eine gewisse Leichtig-
keit verleihen.
quadratischen Querschnitt haben und an deren unte-
ren Kanten die zwei Schienen für die Bahn montiert sind.
Da die Bahn dem Lauf der Wupper fast über die ge-
samte Strecke folgt, sind die Haltestellen in aller Regel
auch an Brücken über die Wupper angeordnet. In
Summe ergeben die Träger zwischen den 300 Fach-
werkbögen, an denen die Schienen montiert sind, eine
Gesamtlänge von 13.3 km.
Frühe Brücken
Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
- Titel
- Frühe Brücken
- Untertitel
- Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
- Autor
- Hasso Hohmann
- Verlag
- Technische Universität Graz
- Ort
- Graz
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-85125-833-2
- Abmessungen
- 20.0 x 27.0 cm
- Seiten
- 306
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen