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Frühe Brücken - Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
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295 glossAr oben Druckkräfte wirken, in ein Fachwerk zerlegen. Bei diesem verbleibt dann oben ein T-förmiges Profil und unten ein umgekehrtes T-förmiges Profil vom ursprüng- lichen Träger. Dazwischen werden vertikale Abstand- halter und zusätzlich zur Aufnahme von Druck- bzw. Zugkräften symmetrisch zur vertikalen Symmetrieachse des Trägers Diagonalstäbe in die entstehenden Felder eingeschweißt. Wenn die Diagonalstäbe zum unteren Mittelpunkt des Trägers weisen, nehmen sie Zugkräfte auf; steigen die Diagonalstäbe zur Mitte hin jeweils an, so übernehmen sie Druckkräfte. In sehr vielen Fällen werden bei den Fachwerkträgern Kreuzverstrebungen eingeschweißt, eingenietet oder eingeschraubt, die dann beides aufnehmen. Hängebrücke Hängebrücken können sehr unterschiedlich konstruiert sein. Der älteste Typus brauchte noch sehr dicke Taue mit einem relativ hohen Eigengewicht und einer recht geringen Tragfähigkeit und Lebensdauer. Daher konn- te man noch nicht zwischen tragenden Tauen und ab- gehängtem Brückendeck trennen. Die Handlauftaue und die Laufflächentaue dieser Brücken verliefen daher noch parallel durchhängend zueinander. Bei den Hängebrücken mit strak durchhängenden Trag- kabeln und angehängter, horizontaler Nutzebene gibt es “echte Hängebrücken“, bei denen auf beiden Sei- ten an den Brückenenden die Zugkräfte mit den Trag- kabeln in den Boden geleitet werden, und “falsche bzw. unechte Hängebrücken“, bei denen der Zug der Seile an den Brückenenden an die entsprechend kons- truierte Fahrbahnplatte abgegeben wird, so dass hier- durch zum Teil erhebliche horizontale Druckkräfte auf die Fahrbahn wirken. Hängefachwerk Das einfachste Hängefachwerk besteht aus einem ho- rizontalen Holzbalken, auf dem zwei an dessen Enden bei ausreichend “Vorholz“ verankerte Strebebalken stehen, die über der Mitte des liegenden Balkens mit- einander verbunden sind. Von dieser Verbindung hängt ein auf Zug beanspruchter vierter Balken, der auch Pfosten genannt werden kann, der unten mit der Mitte des langen horizontalen Balkens verbunden ist. Dieser horizontale Balken würde gewöhnlich frei über eine größere Distanz gespannt durchhängen. Daher wird er nun aber an die Konstruktion oberhalb an- gehängt. Zwei solche Hängefachwerke nebeneinander können bereits eine kurze Brücke zwischen sich tragen. Dies ist zugleich auch die einfachste Form eines so- genannten Sprengwerks. Solche Sprengwerke wurden viel bei Brücken, aber auch in weitgespannten Dach- stühlen verwendet. Hänger Die vertikalen dünnen Stahlseile, die von den tragenden Stahlkabeln einer Hängebrücke senkrecht nach unten hängen und an denen die Nutzfläche der Brücke hängt, werden auch als Hänger bezeichnet. Holländerklappbrücke Überall, wo Segelschiffe mit meterhohen Masten eine niedrige Straßenbrücke kreuzen, gibt es Probleme mit der lichten Höhe unter der Brücke und den hohen Mas- ten der Segelboote. Daher hat man bereits früh Klapp- brücken mit Gegengewichten erfunden, die von nur einer Person mit nur geringem Kraftaufwand geöffnet werden können. Seit wann es diese Klappbrücken gibt, ist eher schwer zu ermitteln. Vielfach werden sie in der Literatur als Holländerklappbrücken bezeichnet. Dass solche Brü- cken nicht nur in den Niederlanden zu finden waren und sind, ist an Hand der weltberühmten Gemälde von Vincent van Gogh “Zugbrücke in Arles“ leicht zu be- legen. Die Zugbrücke malte van Gogh mehrfach und sie stimmt in allen Details mit denen in Norddeutsch- land, in Belgien und auch in den Niederlanden über- ein. Anfang des 19. Jh. gab es sie jedenfalls noch weit verbreitet. Kabel Die haupttragenden, oft aus vielen Stahldrähten be- stehenden Seile einer modernen Hängebrücke werden oft nur als “Kabel“ bezeichnet. Sie sind über die hohen Portale oder Pylone einer Hängebrücke gespannt. Von ihnen gehen dann die vertikalen Hänger, deutlich dün- nere Stahlseile, nach unten ab, welche das Brücken- deck, die Fahrbahn etc. tragen. Kastenträger Bei Stahlträgern von kurzen Brücken, aber auch bei Stahlbogenbrücken werden mitunter Kastenprofile ein- gesetzt (siehe: Murbrücke bei Knittelfeld). Hierbei wird
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Frühe Brücken Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
Titel
Frühe Brücken
Untertitel
Zug- oder druckbeanspruchte Konstruktionen, kreative, innovative und interessante Brücken
Autor
Hasso Hohmann
Verlag
Technische Universität Graz
Ort
Graz
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-85125-833-2
Abmessungen
20.0 x 27.0 cm
Seiten
306
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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