Seite - 87 - in Strukturaufklärung durch Mobilitätsmessungen an massenselektierten Clusterionen in der Gasphase
Bild der Seite - 87 -
Text der Seite - 87 -
6.3. Mobilita¨ten, Stoßquerschnitte und Strukturen
0,32eV noch innerhalb der Fehlertoleranz der Rechnung. Sie besitzen Querschnitte
von 95,2A˚2 bzw. 96,5A˚2. Struktur V ist quasi isoenergetisch zu den Strukturen III
und IV. Hier liegt eine ungu¨nstige Situation vor, bei der stark unterschiedliche To-
pologien a¨hnliche Querschnitte besitzen, somit ist eine genaue Strukturvorhersage
nicht mo¨glich.
Sn–9 : Hier erha¨lt man als GM ein dreifach u¨berkapptes trigonales Prisma, das we-
gen der Jahn-Teller-Verzerrung eine Symmetrieerniedrigung von urspru¨nglichD3h zu
Cs Symmetrie erfa¨hrt. Man kann es auch als verzerrtes u¨berkapptes quadratisches
Antiprisma erhalten. Der Querschnitt betra¨gt 100,1A˚2 und ist sehr gut mit dem im
Experiment ermittelten 100,4A˚2 vergleichbar. Eine doppelt u¨berkappte pentagona-
le Bipyramide besitzt einen signifikant gro¨ßeren Querschnitt (Ω = 102,0A˚2), kann
allerdings auch nicht ausgeschlossen werden.
Sn–10: In U¨bereinstimmung mit Wang et al. [91] ist die energetisch gu¨nstigste Struk-
tur ein doppelt u¨berkapptes Antiprisma mit einem Querschnitt von 105,2A˚2. Der
Messwert betra¨gt 106,1A˚2. Es wurden weitere zwei fast isoenergetische Strukturen
gefunden, die vierfach u¨berkappte trigonale Antiprismen darstellen, mit relativ a¨hnli-
chen Querschnitten (106,4A˚2 bzw. 105,3A˚2), so dass man keine der drei Strukturen
ausschließen kann.
Sn–11: Die GM-Struktur kann entweder als stark verzerrtes, u¨berkapptes Antiprisma
oder als zwei gestapelte Fu¨nfringe mit einem verbindenden Atom aufgefasst werden.
Das dreifach u¨berkappte tetragonale Antiprisma sowie Struktur III, die 0,13eV u¨ber
dem Minimum liegt, passen alle hervorragend zum Experiment (Querschnitt aus
Rechnungen: 111,4A˚2 bzw. 111,8A˚2 aus dem Experiment).
Die Strukturen der nun folgenden Cluster konnten leider nicht direkt gemessen wer-
den. Mann kann sie in die Driftzelle injizieren, erha¨lt sie allerdings nicht unfrag-
mentiert am Ende der Zelle. Die zu der interessanten Gro¨ße fragmentierten Cluster
wurden jeweils aus den gro¨ßerer Zinncluster-Anionen erhalten, wovon dann die Ionen-
mobilita¨t gemessen wurden.
Sn–12: Cui et al. [85] haben durch Photoelektronenspektren die Struktur des Sn –
12
als hochsymmetrischen, leicht verzerrter Ikosaeder (C5v) zugeordnet. Diese Struk-
tur wurde auch durch Rechnungen als GM-Struktur gefunden. Der Querschnitt von
115,7A˚2 passt zu dem experimentell ermittelten (109,7A˚2), ist allerdings etwas zu
groß. Dies kann daran liegen, dass innerhalb des Ikosaeders eine hohe Elektronen-
dichte herrscht und somit der Querschnitt mit der Methode der EHSS zu klein
vorhergesagt wird. Auch TIED-Messungen (Elektronenbeugung), die im Arbeitskreis
am INT von Anne Lechtken und Detlef Schooss durchgefu¨hrt wurden, besta¨tigen
diese Struktur I. Eine weitere Struktur ist eine prolate Struktur, dieC1 Symmetrie
besitzt. Diese ist um 0,22eV ho¨her und kann wegen ihres sehr großen Querschnitts
von 119,6A˚2 ausgeschlossen werden. Auch alle weiteren in Tab. 6.2 und Abb. 6.3
87
Strukturaufklärung durch Mobilitätsmessungen an massenselektierten Clusterionen in der Gasphase
- Titel
- Strukturaufklärung durch Mobilitätsmessungen an massenselektierten Clusterionen in der Gasphase
- Autor
- Esther Oger
- Verlag
- KIT Scientific Publishing
- Datum
- 2010
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-453-9
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 144
- Schlagwörter
- Strukturaufklärung, Ionenmobilität, Borcluster-Kationen, Zinncluster-Anionen, Zinncluster-Kationen
- Kategorien
- Naturwissenschaften Chemie