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Der Hammer fallt demnach durch seine eigene Schwere auf den
Amboß, und die Stärke des SMages wird im Verhältnisse mit dem
Gewichte und der Hubhöhe des Hammers stehen müssen. Geschieht
das Aufheben des Hammers mit einer großen Geschwindigkeit, so
wird er gleichsam in die Höhe geschleudert, und wird sich dann höher
aufbcwege«, als die Hcbarme reichen; dadurch würde die Zeit von
einem Schlage zum andern sehr verlängert werden, und man nicht
im Stande seyn viele Schläge in cincr bestimmten Zeit hervorzu-
bringen. Wird die Vorrichtung aber in der Art getroffen, daß, der
Hammer oder irgend eine Stelle seines Stiels, nachdem ihn der
wirtsame Hebarm verlassen hat, gegen einen festen mehr oder we-
niger elastischen Körper stoßt, so wird derselbe entsprechend der Kraft,
mit der er anstoßt, zurück geschleudert, und dergestalt nicht nur der
Hub des Hammers auf eine bestimmte Höhe bcgränzt, sondern zu-
gleich die Geschwindigkeit des freien Hammerfallcs um die rückge-
prcllte Kraft vermehrt werden, wodurch die einzelnen Hammerschlä«
ge sehr schnell auf einander erfolgen können.
Man unterscheidet bei den Hammerschlägen nach der Stelle,
wo die Hebarme angreifen: StirnhHmmer, Aufwerfhämmer
und Schwanzhämmer, und versteht unter erster« jene Vorrich-
tungcn der Art, wo die Hcbarmc an dem einen Ende deS Ha
merstiels, wo sich der Hammer selbst befindet, angreifen, während
am entgegengesetzten Ende der Drehpunkt liegt; bei einem Auf-
wcrfhammcr hingegen befindet sich die Angriffsstelle der Hebarme
zwischen dem Hammer und dem Drehpunkte; endlich bei einem
Schwanzhammer ist der Stiel über den Drehpunkt verlängert, wel-
che Verlängerung man den Schwanz nennt, und das Ende dessel-
ben bildet den Angriffspunkt der Hebarme, die dadurch gleichsam
zu Druckarmen, Er te l genannt, werden. Die Aufwerf-und Schwanz-
Hämmer sind gewöhnlich mit cincr Abprellung, mit einem Neitel
Raum um Ven Amboß »illia, frli erscheint, so ist doch »aum zu erwarten, dass
felbe zur Narsscllunq »es Herlfrischeiscns unter Verhältnissen wie lie unsri-
gcn >e zur Anwenlung kommen wiro, weschalb wir sie wer nicht weiter >n
Betracht ziehen wollen, — <ll>c,> so übergehcn wir hier lie G ch laelenpres-
fen, welche auf cinigcn Pü?l!lngl)i>!tc» z» treffen sind, e^rcn Vorzüzlichleit
aber mancher ssinw«nlu»g »nterliezt.^
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Titel
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Untertitel
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Autor
- Peter Tunner
- Verlag
- C. Tanzer'schen Schriften
- Ort
- Graz
- Datum
- 1846
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.09 x 19.47 cm
- Seiten
- 540
- Schlagwörter
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen