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lich werden die Gerüststöcke lothrecht eingefetzt; bisweilen aber gibt
man ihnen eine nach rückwärts geneigte Lage, um sie mehr win«
tclrecht auf die Hammerhelbrichtung zu erhalten, was indessen nicht
gefällig aussieht und nicht mehr Haltbarkeit als die lotlrechte Lag«
gewährt. Durch blcßes Verschütten des so hergestellten und ver<
senkten Hannncrgerüstes würde dasselbe noch wenig Festigkeit er«
langen, und bei der heftigen Rückprcllung durch den Neitel so stark
erschüttert werden, daß ein fester und sicherer Streich des Ham«
mers, für die Dauer wenigstens, nicht zu erhalten wäre. Nur bei
ganz kleinen Hämmern mit «erhältnißmäsiig großem Hammerge-
rüstc begnügt man sich mit derjenigen Festigkeit, die dem Gerüste
dadurch ertheilt wird, daß man beim Vergraben desselben zwischen
den ins Erdreich kommenden Gcrüstbändern etliche große Sieine
hincinschafft; bei allen großen Hämmern hingegen musi die gehö-
rige Festigkeit durch sogenannte Schwcrbrücken auf folgende
Weise hergestellt werden. Es werden nämlich auf das unterste Paar
Gelüstbänder Vrückenhölzcr l> Fig. 1. Tab. II . querüber gelegt,
wozu in ihrer natürlichen Nundung belassene 4 bis 8 Zoll dicke
Läichcnstämme verwendet werden, und zwar in einer solchen Länge,
daß ihr vorderes Ende in die Nähe des Schabattensteckes reicht, und
das hintere Ende in ungefähr gleicher Länge mit le»!l vorder« von
den Gerüststccken vorragt. Diese Ärückenhclzer werden nach der
ganzen Breite zwischen den zwei Gerüststöckcn angelegt, und zwar
so nahe an einander, daß von einem zum andern ein Zwischenraum
von 1 bis 2 Zoll bleibt, welcher Zwischenraum sich größtentheilS
von selbst durch die unregelmäßige Rundung und Asttnöpfe der
unbehauenen Väume ergibt, und nöthigenfalls durch keilförmig da«
zwischen gesteckte Steine erhalten werden kann. Aehnliche Brücken«
Hölzer kommen in der Regel auch über die untern Bänder der Za-
pfenstccke zu liegen, wie aus Fig. 1 zu entnehmen ist. Bei den
nothigen Glundaushebungen für das einzusetzende Hammergerüst
und die Zapfenstöcke (wobei natürlich zugleich der Grund für den
Schabattenstock ausgehcbe» wird), muß demnach auf den nöthigen
Raum für diese Vrückenhölzer Rücksicht genommen werden. Auf
die eingelegten Vrückenhölzer soll zunächst eine Lage von 6 bis 8
ZoN Höhe kleiner Schotter aufgebettet, und so viel als thunlich
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Titel
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Untertitel
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Autor
- Peter Tunner
- Verlag
- C. Tanzer'schen Schriften
- Ort
- Graz
- Datum
- 1846
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.09 x 19.47 cm
- Seiten
- 540
- Schlagwörter
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen