Seite - 94 - in Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden - in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
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stabe gezeichneten Detail 6 deutlicher dargestellt; fi» hat »ine sich
nach aufwärts um 8 Zoll verlängernde Durchbrechung r>, und auf
ter dem Grindel zugekehrten Seitenwand einen Ausschnitt o; letzter«
zu dem Ende, damit das eingelegte Zapfenlager mehr in die Mitte
der Haube zu liegen kömmt, indem das abgerundete'Grindelende
mehr vorgreifen kann. Der hölzerne Zapfcnstock s>, auf welchem diese
Haube aufgczapft ist, besteht aus zwei Theilen, die oben schwalben»
schwanzartig ausgeschnitten sind, und erst nach aufgesteckter Haube
mit ihren untern Enden zusammengepaßt werden; beide Theile haben
an ihrer obern Zusammenstoßungsfiäche ein Paar gemeinschaftliche
Holzriegel eingelassen, wie wir die ähnliche Verbindung bei den aus
zwei oder mehreren Theilen bestehenden hölzernen Gerüststöcken ken-
nen gelernt haben. Auf der obern freien Seite der Haubendurch-
brechung wird der hölzerne Zapfenstcck fest ausgeteilt, wodurch die
Haube ftst auf dem Stocke sitzen muß. Der hölzerne Stock reicht
über 7 Fuß in den Grund, und ist mit zwei Schwerbrücken nie-
dergehalten ; über der Hüttcnsohle kömmt nur die gußeiserne Haube
zum Vorschein. Zu oberst ist ein einzelner Valken in gleicher Höhe
mit der Hüttensohle eingelegt, welcher diesen Zapfensteck und die
eine Gerüstsäule mitsammen verbindet, welche nöthigenfalls leicht
auszuwechseln ist; er müßte ohnedies vorhanden ftnn, um den
liefern Raum des Reitels frei zu erhalten. Die gußeiserne Haube
wiegt 555 Pfund und tostet 32 Gultcn 22 Kreuzer Conv. Münz,.
An den beiderseitigen Vorsprüngen cz q der Haube ist das schmi»d»
eiserne Oberlager »' mittelst Schließen niedergebunden, wie aus der
Zeichnung deutlich zu entnehmen, und wobei bloß zu bemerken ist,
daß sich über dem schmicdeisernen Obcrlagcr eine hölzerne Zulage
befinden soll, damit die Zapfcnstöße nicht unmittelbar von Eisen
auf Eisen übertragen werden, eine Vorsicht, die bei allen stoßenden
Bewegungen «nd eisernen Verbindungen thunlichst beobachtet wer«
den muß.
Vei kleinern Hämmern werden öfters zwei bis drei Schlägt
«on Einer Welle aus betrieben. In einem solchen Falle benutzt
man, wenigstens bei hölzernen Gerüsten, die mittlern Gerüststicke
auf beiden Seiten, so daß bei 2 Schlägen nickt 2 Paare, sondern
nm 3 Gerüststöcke, und bei 3 Schlägen nur 4 Oerüststicke erfor-
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Titel
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Untertitel
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Autor
- Peter Tunner
- Verlag
- C. Tanzer'schen Schriften
- Ort
- Graz
- Datum
- 1846
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.09 x 19.47 cm
- Seiten
- 540
- Schlagwörter
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen