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verursacht, wobei nicht allein der Hammerschlag in seiner Wirkung
verliert, sondern auch das auszuschmiedende Eisen nicht fest am
Amboße liegen bleibt, und deßhalb vom Schmieder fester gehalten
werden muß, was demselben abcr viele Anstrengung kostet und dessen
Arm sehr ermattet. Gan; zu verwerfen ist aus dieser Rücksicht die
ebenfalls schon «ersuchte Methode, unter den Schabattenstock bloß
ein oder gar mehrere starke Armkreuze ohne Pfähle zu legen, weil
der Amboß hierbei in einem hohen Grade zu polstern anfängt, der
Hammer start reißt, wie die Schmicdcr sagen ' ) .
Ein schotterigcr Gnind gibt im Anfange jedenfalls bedeutend
nach, wird jedoch in einiger Zeit so fest geschlagen, baß ei sotann
eine recht gute Unterlage bildet. Vei einer solchen Beschaffenheit
des Vedens muß man daher ten neugesetzten Stock thunlichst hoch
über die Hüttenschle vorstehen lassen, damit er nach seinem baldigen
Niedererwerden noch ul gebrauchen ist; und wenn er sich bereits
zu tief gesetzt hat, soll man ihn nicht ausgraben und neu unter-
schütten, sondern durch Hcrausbürsten neu erhöhen, eine Reparatur,
die wir im §. 43 kennen lernen werden. Her beste Voden als Nn-
») N>! »en Stirnhäinmer» zum Drucken der PudVelluppon, Ivirl diese Unielpol-
sterung des Schabattcnstockes oft angewandt. Dali hierbei die Wirlunz «es
Hgmmerschlages m gleichem Masie vermindert wir», >«ie bei einem 8chwa»z-
hommcr, ist augenfällig i allein dcr zweite Nachtheil, da« Reisten des Ham-
mers, fallt aus dem Wrundc weg, weil oie Luppe auf dcr ganz ebenen Vah»
Ves Ambosses irci aussicgt, ohne von der SchM>eVz«nge in der blstimmte»
Älichtung erhalle» wcrden zu muffe», Ja in s» fern« »!j »<< dieser Einrich»
tuna eas hi»c>nschlagcn des Schabattcnstocles, wenn nicht ganz vermie-
den, loch schr vermindert «l'rdcn muss, tann dieselbe sehr zwcckmäsüa, sc»n,
" la ma» sich licder eine Ncrmmlenmg in der !Wirs»n!> dcs ohnelici sehr
gewichtige» Ham»»rschlag>s, als eine öiterc ülepüratur les Scha!>a!tcnstock>s
gefalle» lassc» wird — 1l»ch bei lc» Aufwershämmern lommen öfters solche
Unterpolsterungen des Schal>attc»stockcs »or, und, wenn sie hierbei bezüglich
des ermüdenüc» Schmicec»s nicht bemängelt »erde», so mag dieses »heil«
in der meist völlig horizontalen Amboßbahn < theils abcr in dem Umstände
tcgründct scyn, daß bei der deutschen Herdfrischmethode, wo Aufwcrfer «lj
Frischhammer bcnuhl weilen, ein und derselbe Vlann nil so viel und selten
so schwcre Stücke auszuschmieden hat, als bei den inncristerreichischen Frisch:
Methoden mit weisiem 3l«he,scn, wo Oin Schmiede» in ßine» Schicht gl>
wohnlich bei li Zentner Stabciscn ausschmiede» muli! und endlich mag hicr
' wic überall die Gewohnheit »icl beitragen, d«V der an seine Aufwerfhammcr
gewohnte Nchmicdcr mit seiner umiöthig erschwerte» Arbeit sich zufeieorn
<,,l>i, Ic Iricht^r iNnigens der H.imm^fchlag im Vergleiche zu dem Wcwichle
fes S>ock>s nix Schodatli und Ann,.^ ist, lest» weniger werden Nch lic b>l
!«!chc» Uinerpoisterung gougic,« Uebelstände beimrtbar
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Titel
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Untertitel
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Autor
- Peter Tunner
- Verlag
- C. Tanzer'schen Schriften
- Ort
- Graz
- Datum
- 1846
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.09 x 19.47 cm
- Seiten
- 540
- Schlagwörter
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen