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festigung und das Losmachen des Ambeßes bei den offenen Scha-
batten leichter genannt werden.
In nemster Zeit endlich hat man Schabalten in Anwendung
gebracht, die statt der kubischen Gestalt eine culindrische Form er-
halten, welcher Cylinder auf der obern Seite die zur Aufnahme des
Amboßes bestimmte Vertiefung, wie eine geschlossene Schabatte, er:
hält, und am Rande herum eine ringförmige Erhöhung hat; auf
der untern Ccitc hingegen ist lieser Cylinder entweder mit einem
viereckigen Zarfcn von ungefähr 6 Zoll Höhe, oder mit einer vier-
eckigen Vertiefung von beinahe 6 Zoll verschen, wcrnach auch der Za-
pfenstcck entweder eine viereckigte Vertiefung zur Aufnahme des Za-
pfens, oder einen viereckigen Zapfen erhält, der in die untere Ver-
tiefung der Schabatte paßt. In jedem Falle wird dies» cylindrische
Schabatte im Durchmesser um beiläufig Einen Fuß kleiner ange-
fertiget, als der Durchmesser des Schabattenstockes ist, und der da-
durch entstehende ringförmige Absatz von 6 Zoll Breite, dient zum
Verteilen der Schabatte. Fig. 11. Tab. II . zeigt den Durchschnitt
einer solchen Schabatle, die von unten mit einem Zapfen versehen
ist. Natürlich sind diese Echabalten schwerer, (haben 40 bis 50
Ccntner, während die vorigen l4 bis 24 Centner wiegen) somit kost°
spieliger; ste gewähren aber den Vortheil, daß der Schabattenstoct
besser geschont ist, und daß sie weniger hineingeschlagen werden und
fester bleiben.
Auf mehreren ärarischen Streckhämmeln in Salzburg und 3i»
rol hat man die hölzernen Schabattcnstöcke ganz beseitiget, indem
man bei kleinern Hämmern, (siehe Fig. 12.) bloß auf der geebneten
Hüttcnsohle eine zu unterst bci 3^ Fuß im Durchmesser haltende
Grundplatte » legt, in welche das konische Stück l,, und in dieses
endlich die Schabatte o eingesetzt und festgekeilt wird; dabei wiegt
» 20, l, 13 und o 7, das Ganze scmil 4U Ccntlicv. Für einen
Frischhammcr müßten diese einzelnen Theile im Verhältnisse größer
seyn, und würden dann mindestens ein Gewicht von 80 bis 100
Centncr erhalten. Diese Einrichtung ist im Gebrauche ganz gut,
da sie Haltbarkeit und einen wirksamen Hammerschlag gewährt, und
bei einem allfälligen Tiefersitzen durch Lüften der Grundplatte und
Unterstrcucn von zelfleinntcr Schlacke u. dgl. sehr leicht zu erhö«
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Titel
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Untertitel
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Autor
- Peter Tunner
- Verlag
- C. Tanzer'schen Schriften
- Ort
- Graz
- Datum
- 1846
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.09 x 19.47 cm
- Seiten
- 540
- Schlagwörter
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen