Seite - 109 - in Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden - in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
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besonders in Kärnten, wird zn dem Zwecke aber ei» eigener Zapfen,
10 bis 15 Zoll vom Sohlringe entfernt, in den Held eingeschlagen,
in welchem Falle der Sohlring unten nicht so weit vorstehet. Die«
sen eigenen Prellzapfen pflegt man Klocker zu nennen; er muß
auf der untern Seite verstählt, auf der obern aber, um den ein-
geschlagenen Spitz herum, mit einem etliche Zoll breiten Absatz«
«ersehen seyn, damit er beim Gebrauche nicht tiefer in den Helb
hineingeschlagen wird, wie ä in Fig. 13. Tab. II. weis't. Her An-
wendung des Klockers liegt die Idee zu Grunde, daß der Sohlring
lieber fest bleibt, wenn er bloß die stets nach einer Seite erfolgen-
den Ertclschläge erfährt, und aus derselben Ursache der Helbzapfen
im Sohlringe nicht so leicht brechen kann. Es gibt auch Hämmer,
die gar keinen Schlring haben, sondern auf der obern Seite mit
einer hinten verstählten Streich platte (Zagel-oder Scckclplatte)
versehen sind, die bei 15 Zoll lang am vordem Ende mit einer
darauf befindlichen Klaue in den Helb eingreift, und durch mehrere
darüber aufgetriebene Helbringe festgehalten wird; auf dcr untern
Seite ist, wie zuletzt erwähnt, ein Klocker angebracht. Wenn indes-
sen das Auge des Sohlringes nicht zu klein gemacht wird, nahe die
ganze Helbhöhe und nur bei 4 Zoll weniger Breite erhält, und das
Auskeilen in der oben bezeichneten Art geschieht, so wird man kaum
Veranlassung finden, von diesen etwaS umständlichen Einrichtungen
Gebrauch zu machen, um so weniger, da die Nückprellimg desto
leichter und besser erfolgen muß, je weiter entfernt der Prellpunct
vom Drehpuncte sich befindet.
Schwieriger als die Befestigung des Sohllingeö, ist jene de«
Hammers, weil dort das Zugrundegehen des Hclbcö nicht bloß durch
die Gewalt der Stöße, sondern überdies noch durch die Hitze und
durch das beständige Nachkeilen herbeigeführt wird. Weim man schine,
starke Vuchenhelbe hat, und der Hammer nicht sehr start gebraucht
wird, pflegt man bei dem Beschlagen des Helbcs keine andere Rück-
sicht darauf zu nehmen, als daß man den Helb gegen die Stell«
hin, wo der Hammer zu sitzen kömmt, durch das Beschlagen mit
mehreren Ringen verstärkt. In einem solchen Falle wird seiner Zeit
der Kopf des Helbes mit seinen Achseln genau nach dem Nuge des
Hammer« und dessen Gestalt auf d,r hintern Seit« hergestellt,
Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Titel
- Gemeinfaßliche Darstellung der Stabeisen u. Stahlbereitung in Frischherden
- Untertitel
- in den Ländern des Vereins zur Beförderung und Unterstütztung der Industrie und Gewerbe in Innerösterreich, dem Lande ob der Enns und Salzburg
- Autor
- Peter Tunner
- Verlag
- C. Tanzer'schen Schriften
- Ort
- Graz
- Datum
- 1846
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.09 x 19.47 cm
- Seiten
- 540
- Schlagwörter
- Stahlindustrie, Stahlwirtschaft
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen