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Germanistik in Wien - Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
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bislang maßgeblichen Auswahlkriterien (Scherer-Schule, Österreicher) sollte gänzlich scheitern. In der zweiten Sitzung der Kommission am 11. Jänner 1913 wurde zwardasGutachtenSeemüllersverlesen,übermöglicheMinor-Nachfolger abererneutnichtdiskutiert.DiesmalverzögertemandieBeratungmitder Begründung, dass der mittlerweile zu erwartende Seemüller-Nachfolger Carl von Kraus ebenfalls ein Gutachten verfassen sollte.63 Kraus kam diesemAnsuchen,das ihmvonRudolfMuchübermitteltwurde,64 jedoch nicht nach, sondern forderte dieKommission auf, dieweiterenVerhand- lungenbis zu seinemAmtsantritt zu vertagen,65was ihmvomDekanund Vorsitzenden der Berufungskommission Leopold von Schroeder auch anstandslos bewilligtwurde: DaßdieBesetzungderStelle nachMinor sich so stark verzögert, istmir leid. Doch jetzt ist dieZeit schon soweit vorgeschritten, daß es in derThatwohl angezeigt sein dürfte zuwarten, bis Sie hier amOrte sind unduns berathen können,worauf dieKollegen allgemein das größteGewicht legen.66 DieseZusagebedeutetenichtnur einenAufschubderVerhandlungenum weitere dreiMonate, sondern führte schließlich auch zur deutlichenZu- rücksetzungdes bisherigenFavoritenAugust Sauer.Hinzukam,dass sich die publizistischeÖffentlichkeit in dasBerufungsverfahren einzumischen begann und inneruniversitär Intrigen gesponnen wurden.Während die Neue Freie Pressenoch im Jänner 1913 kolportierte, dass Sauer „in erster Reihe […] als NachfolgerMinors genannt“67werde, wurde an derUni- versität selbst bereits gegen ihnpolemisiert. StefanHock,Privatdozent an derWiener Germanistik, verfasste nämlich eine „gegen Sauer gerichtete Schrift“, die „unter denMitgliedern der Besetzungs-Kommission circu- 63 Protokoll der 2. Sitzung der Kommission zur Beratung über die Besetzung der germanistischen Lehrkanzel nachHofrat ProfessorMinor am 11. Jänner 1913; UAW,Phil.Fak.,Zl.495ex1912/13,PA1113WaltherBrecht.–Carl vonKraus war zwar noch nicht offiziell berufen, dieVerhandlungenmit demMinisterium warenaberbereitszueinemerfolgreichenAbschlussgekommen,worübernichtnur dieKommissioninformiertwar,sondernauchdieTagespresseschonam14.Jänner berichtet hatte. [Anonym:] Eine Neuberufung an die Wiener philosophische Fakultät (1913). 64 BriefvonMuchanKrausvom21.Jänner1913;BSBMünchen,NachlassCarlvon Kraus,Krausiana I. 65 Brief von Kraus an Rudolf Much (für die Kommission) vom 30. Jänner 1913 (Abschrift); BSBMünchen,NachlassCarl vonKraus,Krausiana I. 66 Brief von Schroeder anCarl vonKraus vom12. Februar 1913; BSBMünchen, NachlassCarl vonKraus,Krausiana I. 67 [Anonym:]VomWiener germanistischen Seminar (1913). I.2. Der Bruch 25
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Germanistik in Wien Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Titel
Germanistik in Wien
Untertitel
Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Autor
Elisabeth Grabenweger
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-045927-2
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
290
Schlagwörter
German literary studies, literary text, history, first female scholars, Wiener Germanistik, Wissenschaftsgeschichte
Kategorie
Lehrbücher
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