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Germanistik in Wien - Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
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Wennschliesslichgeltendgemachtwordenist,dassBrechtinseinerderzeitigen Stellung kaumGelegenheit gehabt habe, über den ganzenUmfang des von demWienerLiterarhistorikerzuvertretendenGebietesVorlesungenzuhalten, so darf wol darauf hingewiesenwerden, dass Brecht durch die 6jährigeDo- zententätigkeit anderUniversitätGöttingenmitakademischerTraditionund akademischem Stil genau vertraut wurde, und dass sein Vortrag von Albert Köster, einemMeister akademischer Beredsamkeit, in einem brieflich abge- gebenen Gutachten, das der Kommission vorgelegen hat, als ,lebhaft und anregend‘ gerühmt wurde.91 Wieviele der früheren Inhaber der Wiener Lehrkanzel, wieviele Professoren überhaupt, sind wol mit dem schweren Gespäck ihres ganzen Vorlesungszyklus in ihr Amt getreten?Man darf wol sagen:Berufungen, bei denendieHoffnung aufweitere künftige Leistungen nicht mitwirkt, wären vom Standpunkt unserer Universitäten kaum zu wünschen; denn siemüssten allmählich zur Stagnation führen.92 KrauswiesdenMinisterdaraufhin,dass„eineinheitlicherVorschlag“zum jetzigenZeitpunkt„nicht[mehr]zuerreichen“sei,unddieGefahrbestehe, dass es zu den selben „Schwierigkeiten“ kommen würde wie an der „Berliner Fakultät […], die sich einstweilen mit dem Notbehelf eines Provisoriumsabgefundenhat“.KrauswarderMeinung,dassbei erneuten Verhandlungennichtmehr „die Fachmänner […]dieZügel in derHand hielten“, sondern sich „eine Liste zweiter Garnitur“, die er nicht weiter konkretisierte, durchsetzenwürde: Infolgedessen würden voraussichtlich alle Strömungen, die bei den Vor- schlägengeradedieserLehrkanzel schonzubeobachtenwaren,mitverstärkter Machtwiederkehren. DieseStrömungen sindz.T. fachlicher, z.T.politischerundpersönlicherArt. Fachlicher: indemdie einenvommodernenLiterarhistorikerwünschen,dass er in erster Linie nach der philosophisch-ästhetischen Seite orientiert sei; anderegebenderreinhistorischenRichtungdenVorzug;wiederanderestellen denphilologischenBetrieb allen übrigenMethoden voran. Schlimmer als die grundsätzlicheVerschiedenheit derAuffassung (denender erste Vorschlag übrigens Rechnung getragen hat, indem er keine Richtung einseitig bevorzugte) sind die Gefahren, die drohen, wenn politische Erwä- gungen auf denVorschlag bestimmendwirken. KrausprognostiziertedemMinister,dass, sollte er erneuteVerhandlungen zulassen, „dieUnterrichtsverwaltung“ inÖsterreich „indieselbepeinliche Lage“ käme wie die preußische angesichts der „aus parteipolitischen Überzeugungenaufgestellte[n]Kampfkandidaten“fürdieProfessurander 91 DaserwähnteGutachtenvonAlbertKösterfindetsichwederimUniversitätsarchiv noch imStaatsarchiv. 92 BriefvonKrausandasMinisteriumfürKultusundUnterrichtvom15.November 1913,ÖStA,AVA,MCU,Zl. 55233 ex 1913. I. Die Verfasstheit derWiener Germanistik34
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Germanistik in Wien Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Titel
Germanistik in Wien
Untertitel
Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Autor
Elisabeth Grabenweger
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-045927-2
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
290
Schlagwörter
German literary studies, literary text, history, first female scholars, Wiener Germanistik, Wissenschaftsgeschichte
Kategorie
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