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Germanistik in Wien - Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
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die Lehrkanzel für deutsche Sprache und Literatur an derUniversität in Wien […]mit dem1.April 1914 zuübernehmen“101. Von all diesen Verhandlungen wurde das Professorenkollegium der WienerphilosophischenFakultätweder vonCarl vonKrausnochoffiziell vomMinisteriumunterrichtet. Am15.Dezember 1913, sechsTagenach BrechtsZusage, richtetederDekaneinenBriefandasMinisteriummitder Bitte, über den „Stand[ ] der Besetzung der freien germanistischen Lehr- kanzel“ inKenntnisgesetzt zuwerden,undforderteesdazuauf, solltendie mit Seuffert „geführten Verhandlungen gescheitert“ sein, „der Fakultät tunlichst umgehend zur Erstattung neuer VorschlägeGelegenheit zu ge- ben“.102Wie aus einem Vermerk der Unterrichtsverwaltung auf diesem Schreibenhervorgeht, reagierte dasMinisteriumaufdieseAnfrage jedoch nicht. Am3.Februar1914schaltetesichaberStefanHock,dereinJahrzuvor schonmiteinerStreitschriftgegenAugustSaueraufgetretenwar,erneut in dieVerhandlungenein. IneinemausführlichenArtikel inderNeuenFreien Presse tratHock entschieden gegenWaltherBrecht unddasAnsinnendes Ministeriums auf, sich über die Entscheidung der Berufungskommission hinwegzusetzen. Hock befürchtete, dass die Neuere deutsche Literatur- geschichte,diesichmitWilhelmScherervonderÄlterenlosgelöstundihre eigenen, der „Menge undMannigfaltigkeit desMaterials“ angemessenen Methoden entwickelt habe, durch die allein vomAltgermanisten Kraus gewünschte Berufung Brechts – eines, wie Hock betonte, „Gelehrten dritten Ranges“ – erneut zu einem „Anhängsel der älterenGermanistik“ deklassiertwerde.Dabeiwäreesgerade jetzt,nachdemTodJakobMinors undErich Schmidts, angezeigt, den „Zustand derUnruhe“undder „Re- signation“, in dem sichdieNeugermanistik befände, durchdieBerufung eines „Mann[es], […]derüber reicheakademischeErfahrungverfügt“, zu beenden. Brecht wäre dazu nicht in der Lage.Weder dürften seine For- schungen „Anspruch auf außergewöhnliche Bedeutung“ erheben, noch könnteer,dessen„Arbeitskraft […]inetwazehnJahren[nur]zweigrößere Publikationenhervorgebracht“hatte,mitdenAnforderungeneinergroßen Universität wie derWiener umgehen. Seine Ausführungen schlossHock mit demAusdruckdemonstrativerVerwunderungüber dasVorgehendes Ministeriums und entschiedener Missachtung Walther Brechts: Auch 101 Brief vonBrechtandasMinisteriumfürKultusundUnterrichtvom9.Dezember 1913;ÖStA,AVA,MCU,Zl. 56210 ex 1913. 102 Brief vonRudolfWegscheiderandasMinisteriumfürKultusundUnterrichtvom 15.Dezember 1913;ÖStA,AVA,MCU,Zl. 57312 ex 1913. I.2. Der Bruch 37
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Germanistik in Wien Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Titel
Germanistik in Wien
Untertitel
Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Autor
Elisabeth Grabenweger
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-045927-2
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
290
Schlagwörter
German literary studies, literary text, history, first female scholars, Wiener Germanistik, Wissenschaftsgeschichte
Kategorie
Lehrbücher
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