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Germanistik in Wien - Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
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ausschließlich der ErforschungNeuerer deutscher Literatur. Nach seiner BerufungaufdiewenigrenommierteundschlechtdotierteProfessurander Königlichen Ritterakademie in Posen erschien 1911 als nächste größere ArbeitBrechtsStudieHeinseundderästhetischeImmoralismus.Darinzeigte sichzumerstenMaldeutlichBrechtsmethodischePositionierungzwischen Philologie und Geistesgeschichte. Neben ausgedehnten Quellenstudien, die vor allem im zweitenAbschnitt „Mitteilungen ausHeinsesNachlass“ zumTragen kommen,widmete sichBrecht nämlich auchder Frage, „auf welchemBoden[Heinses] individualistischeIdeengewachsen“seien.Diese beabsichtigteBrecht sowohl „nach rückwärts [zu] verbinden“als auch im „Zusammenhang mit neuesten Ideen“ zu betrachten, um den Autor in „seiner historischenGesamtbedeutung [zu] erfassen“.138 Posen als akademische Wirkungsstätte war nicht nach Brechts Ge- schmack; bereits ein Jahrnach seinerBerufungbeklagte er in einemBrief anEdwardSchröderdie„vollständigeTraditionslosigkeit“derHochschule, den „heterogenen Lehrkörper“ und die Niveaulosigkeit der Studenten („ziemlichübelesMaterial“):„AufdieDauermöchte ichnichthier sein.“139 Hatten sichRoethe undSchröder bis dahin stets umBrechts universitäre Karriere bemüht, Roethe Brechts wissenschaftliche Begabung zeitweise sogar als eine ihm überlegene eingestuft,140 so endete Brechts Rolle als Protegé spätestens imWinter 1912/13:NachdemTodAdelheidBrechts imAugust1911verlobtesichBrechtimDezember1912mitErikaLeo,der Tochter desGöttinger Latinisten Friedrich Leo.Roethewar entsetzt: „Ist denndemMenschen soganzdasGefühl geschwunden,daß solchegerm.- jüdische Alliancen etwas Häßliches und Unnatürliches sind? Meine Schätzung B[recht]s ist in letzter Zeit sowieso nicht gestiegen; diese 138 Brecht:Heinse undder ästhetische Immoralismus (1911), S.VII. 139 Brief vonBrecht an Schröder vom6. Februar 1911; zit. n.Oels: „Denkmal der schönstenGemeinschaft“ (2007), S. 26. 140 So zumBeispiel in einemBrief an Edward Schröder vom26. September 1904: „Was sich der weniger begabte und ursprünglich auch weniger selbständige Manheimer inunermüdlicher strenger höchst respectabler Selbstzucht aneignete, das fielBrecht,derdamalsübrigensauchangespannt, jaenthusiastisch fleißigwar, mit einer Selbstverständlichkeit zu, die ich bewundert habe und in der ich etwas mirÜberlegenesempfand.[…]IchhabeanihndieAnhänglichkeit,dieeinmir im Wesentlichen überlegenes Talent erweckt […].“ Zit. n. Oels: „Denkmal der schönstenGemeinschaft“ (2007), S. 14. –Der hier erwähnteVictorManheimer (1877–1943) studierte inBerlin,Freiburg,MünchenundGöttingen,woer1903 aufgrundderArbeitDieLyrik des AndreasGryphiuspromovierte. I.3. Philologie undmoderate Geistesgeschichte 45
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Germanistik in Wien Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Titel
Germanistik in Wien
Untertitel
Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Autor
Elisabeth Grabenweger
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-045927-2
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
290
Schlagwörter
German literary studies, literary text, history, first female scholars, Wiener Germanistik, Wissenschaftsgeschichte
Kategorie
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