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Germanistik in Wien - Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
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Germanistenvereins, für die auch Brecht einen Beitrag verfasste,168 dass „gerade die der romantischen Vorstellungs- und Empfindungswelt ent- springende Nationalphilologie dazu berufen sei, gegenwärtig die wich- tigstenDinge zu leisten“, weshalb es von besonderer Bedeutung sei, „die wissenschaftlichen Erkenntnisse des germanistischen Studiums auf dem Gebiete derVolkserziehung undPflege desHeimatgedankens nutzbar zu machen“.169 Und als im Wintersemester 1924/25 auf Drängen der Deutschen Studentenschaft, einer Dachorganisation klerikalkonservativer und deutschvölkischer Studenten, unter dem Titel „Wesen und Ent- wicklung des deutschen Geistes“ ein Vorlesungszyklus für Hörer aller Fakultäten über ,Deutschtumskunde‘ eingerichtet wurde, war Brechtmit einem Vortrag über „Deutsche Dichtung“ von Beginn an beteiligt.170 Brecht selbst schrieb noch 1941, nachdem er inMünchen wegen seiner „nichtarische[n]Ehefrau“171 zwangspensioniertwordenwar,dass esdarauf ankomme,„die strömendeFülleundendloseWeitedesdeutschenWesens zuunmittelbarerAnschauung“zubringen,unddass „Männerda sind,die einen Kosmos, einen deutsch gesehenen Kosmos in sich tragen“, um „durch ihr Beispiel auf diejenigen [zu] wirken, die vor ihnen sitzen“.172 Während sich in der politischenGesinnung Brechts überOrts- und Regimewechsel hinweg eine Kontinuität ausmachen lässt, fällt seine Wiener Berufungmit einer Zäsur hinsichtlich seiner wissenschaftlichen Ausrichtung zusammen. Hatte Brecht bislang – mit Ausnahme seines Buchs über Wilhelm Heinse – seinen Forschungsschwerpunkt auf die LiteraturdesMittelalters unddes16. Jahrhunderts gelegt, spezialisierte er sichnun zusehends imBereichNeuerer undneuester deutscherLiteratur. In seiner zweiten selbständigenWiener Veröffentlichung nachDeutsche Kriegslieder sonst und jetztbeschäftigte sichBrecht 1918 erneutmitLyrik, diesmal abermitConradFerdinandMeyer.Brecht zeigte in seinemBuch ConradFerdinandMeyer unddasKunstwerk seinerGedichtsammlung, dass die Anordnung und Kompositionsprinzipien, die Meyer seinem Ge- 168 Brecht:Heine, Platen, Immermann (1925). 169 Akademischer Verein der Germanisten in Wien (Hg.): Germanistische For- schungen (1925), S. 1 (Vorwort derHerausgeber). 170 Höflechner:DieBaumeister des künftigenGlücks (1988), S. 346–347. 171 UAM,PAWalther Brecht; zit. n.Oels: „Denkmal der schönstenGemeinschaft“ (2007), S. 80. 172 Brecht: Student undProfessor (1941), S. 2. I.3. Philologie undmoderate Geistesgeschichte 51
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Germanistik in Wien Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Titel
Germanistik in Wien
Untertitel
Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Autor
Elisabeth Grabenweger
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-045927-2
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
290
Schlagwörter
German literary studies, literary text, history, first female scholars, Wiener Germanistik, Wissenschaftsgeschichte
Kategorie
Lehrbücher
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