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Germanistik in Wien - Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
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abereineBerufungansWellesleyCollegeindenUSAan,wosiebiszuihrer Emeritierung 1953blieb.249 Der letzteWiener Privatdozent, für dessen Habilitation Brecht ver- antwortlich zeichnete, war Franz Koch, der bereits 1912, noch kurz vor Minors Tod, bei diesem mit der Arbeit Albert Lindner als Dramatiker promoviert hatte und danach bis 1935 als Bibliothekar in der Hofbi- bliothekrespektiveNationalbibliothektätigwar.NachPublikationenüber dieGeschichtedesBurgtheaters,überAspektedesBibliothekswesens,über Goethe undSchiller habilitierte sichKoch1926mit seiner StudieGoethe und Plotin undwar fortan (nebenberuflich) als Lehrbeauftragter am Se- minar für Deutsche Philologie tätig. 1932 erhielt Koch den Titel eines außerordentlichen Professors, 1935 wurde er als Nachfolger Gerhard FrickesandieFriedrich-Wilhelms-Universität inBerlinberufen.Kochwar wieKindermannMitgliedderGroßdeutschenPartei inÖsterreichundab 1937Mitglied derNSDAP.Während desNationalsozialismus trat Koch außerdemalsHauptlektor des ,Amtes Schrifttumspflege‘ für das Fachge- bietNeuere Literatur undGeistesgeschichte, als Leiter desWissenschaftli- chen Einsatzes Deutscher Germanistik im Kriege und als Mitglied im Sachverständigenbeiratdes sogenanntenReichsinstituts fürGeschichtedes neuenDeutschlandshervor.Kochwurde1945entlassen,bereits1949aber rehabilitiert.250 WaltherBrecht litt Zeit seinerWiener Professur, besonders nachZu- sammenbruch der Monarchie unter materiellen Schwierigkeiten. Die Besoldung eines ordentlichen Universitätsprofessors in Österreich, der nichtaufeinFamilienvermögenzurückgreifenkonnte, reichtevorallemin Wien in den 1920er Jahren nicht aus, um ein demBildungsbürgertum angemessenen Lebensstil zu führen. 1918musste Brecht seineKinder in einemSanatoriuminKönigsfeldinBadenunterbringen,dazuwenigEssen verfügbarwar.251AlsHofmannsthal vonder finanziellenLagederBrechts erfuhr, begann er,mit Kleidern und Lebensmitteln auszuhelfen.252 1921 249 ZuThalmann vgl.Kap. III. 250 ZuKochunddengenanntenInstitutionenvgl.Höppner:WissenschaftundMacht (2010); ders.: Ein „verantwortungsbewußterMittler“ (1998). 251 Oels: „Denkmal der schönstenGemeinschaft“ (2007), S. 34–35. 252 Vgl.ErikaBrecht:ErinnerungenanHugovonHofmannsthal (1946), S. 60–62: „Da kamdieser [Hofmannsthal, E.G.] einmal an einemgrauenNovembernach- mittag[…]undbatmichumeineErklärung. […]Sobliebmirdennnichtsübrig, als auf die immer eindringlicheren Fragen endlich auch unsere ewige, jahrelange Geldnot zu erwähnen, diemit demHeranwachsen derKinder naturgemäß auch immergrößerwurde.Als ichZahlennannte, fielunserFreundfastvomStuhl!Die I. Die Verfasstheit derWiener Germanistik70
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Germanistik in Wien Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Titel
Germanistik in Wien
Untertitel
Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Autor
Elisabeth Grabenweger
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-045927-2
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
290
Schlagwörter
German literary studies, literary text, history, first female scholars, Wiener Germanistik, Wissenschaftsgeschichte
Kategorie
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