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Germanistik in Wien - Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
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Julius Petersen283und Josef Nadler: „[A]uf den hervorragendenVertreter des Faches inBerlin (Petersen)“müsse, laut Brecht, von vornherein „ver- zichtet werden“, „um nicht unnötigen Zeitverlust durch finanziell aus- sichtsloseVerhandlungenentstehenzu lassen“.NadlersNamekamindem Berichterstgarnichtvor; ineinemeinzigenSatzwurdeaberaucherausder Anwärterliste gestrichen: Die stammeskundlicheRichtung innerhalb der deutschen Literarhistorie er- scheint dem Referenten, wie den nahestehenden Fachgenossen, in ihren wissenschaftlichen Grundlagen nicht gefestigt genug, um sie an so verant- wortungsvoller Stelle als die hierwünschenswerteste zu empfehlen.284 DassKluckhohnnachdiesemvonBrechtmoderiertenSchnellverfahrendas WienerOrdinariattrotzdemerstzumSommersemester1927undnicht,wie geplant, zumvorhergehendenWintersemester antrat, war keinenEinsprü- chen durch Kollegen oder das Ministerium geschuldet, sondern einem Ministerwechsel, derdieErledigungderAmtsgeschäfte verzögerte.285 Paul Kluckhohnwar zumZeitpunkt seiner Berufung nachWien or- dentlicher Professor an der Technischen Hochschule Danzig. Er hatte davor inHeidelberg,München,Göttingen undBerlinGermanistik,Ge- schichte und Klassische Philologie studiert, 1909 mit der historischen ArbeitDieMinisterialität in Südostdeutschland vom10. bis zumEnde des 13. Jahrhunderts bei Karl Brandi in Göttingen promoviert und sich im November1913inMünster fürdasGesamtfachderDeutschenPhilologie habilitiert. Die dafür eingereichte ArbeitDie Auffassung der Liebe in der Literatur des 18. Jahrhunderts und in der deutschen Romantik konnte kriegsbedingt erst 1922 erscheinen, erfuhr aber bereits 1931 eine zweite Auflage und etablierte zusammenmit der 1923 erfolgtenGründung der Deutschen Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte Kluckhohns Ruf als ebenso geistesgeschichtlich wie auch philologisch versiertemForscher. In denNachrufenwurde gerade auch darauf hinge- wiesen, dass Kluckhohn nicht nur als „Hauptvertreter der sogenannten geistesgeschichtlichen Richtung“ zu sehen sei, sondern auch als „sorgfäl- tige[r] undwohlgeschulte[r] Philologe[ ]“,286 dass ihnmithin „Offenheit 283 ZuPetersen vgl. Boden: Julius Petersen (1994). 284 Alle Zitate: Bericht der Kommission betreffend derWiederbesetzung der Lehr- kanzel fürdeutscheSpracheundLiteraturnachProfessorBrechtvom5.Juni1926 (Abschrift);UAW,Phil. Fak., PA2216PaulKluckhohn. 285 Briefe vonBrecht anKluckhohnvom29. Juni und3. Juli 1926;DLAMarbach, Bestand: PaulKluckhohn. 286 Meister: PaulKluckhohn [Nachruf] (1961), S. 360–361. I.4. Paul Kluckhohn, Josef Nadler und das Ende der Privatdozenten 79
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Germanistik in Wien Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Titel
Germanistik in Wien
Untertitel
Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Autor
Elisabeth Grabenweger
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-045927-2
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
290
Schlagwörter
German literary studies, literary text, history, first female scholars, Wiener Germanistik, Wissenschaftsgeschichte
Kategorie
Lehrbücher
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