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Germanistik in Wien - Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
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Vorlesung eindrangen. Wieder schrien sie ihr „Juden raus“. Da nahm der Professor seine Skriptenund sagte ruhig und laut: „Wir gehen alle.“296 DiePrivatdozenten, die sich bei seinemVorgängerBrecht habilitiert hat- ten, wurden von Kluckhohn weiter gefördert.297 1929 erhielt außerdem Brechts ehemaliger Dissertant, der Frühe-Neuzeit-Forscher Hans Rupp- rich dieVenia Legendi.298MitRupprich hatten sich seit 1900 insgesamt zehn Wissenschaftler undWissenschaftlerinnen in Wien allein für die neuereAbteilung habilitiert: drei bei JakobMinor (Robert FranzArnold 1900,StefanHock1905,EduardCastle 1907); sechs, darunterdie ersten Frauen, bei Walther Brecht (Rudolf Payer von Thurn 1921, Christine Touaillon1921,HerbertCysarz 1922,MarianneThalmann1924,Heinz Kindermann1924,FranzKoch1926)undeiner(HansRupprich)beiPaul Kluckhohn. Die ältere Abteilung (inklusive der ihr angegliederten Sprachwissenschaft) zählte seit der Jahrhundertwende immerhin fünf Privatdozenten und eine Privatdozentin (Viktor Junk 1906, Dietrich Kralik1914,AntonPfalz1919,LilyWeiser1927,EdmundWießner1927, Walter Steinhauser 1927). Die Attraktivität der älteren Abteilung, die gegenüber demneuerenFach zunehmend insHintertreffen geriet, wurde vorallemdurchdenAltertumskundlerRudolfMuchaufrechterhalten,der nebenJosef SeemüllerundspäterDietrichKralik–denbeidenOrdinarien fürdas ältereFach– für zweider sechsHabilitationen (Pfalz, Steinhauser) mitverantwortlich, in zwei Fällen (Kralik, Weiser) hauptverantwortlich war.Mit vierweiterenPrivatdozenten inden1930er Jahren (OttoHöfler 1932,RudolfKriss1933,SiegfriedGutenbrunner1936,RichardWolfram 1936) warMuch unter denWiener Altgermanisten sowohl universitäts- politisch als auch in der wissenschaftlichenDefinition des Fachs der er- folgreichste.299 Während die Anzahl der Privatdozenten seit der Jahrhundertwende kontinuierlich anstieg, waren der Status und die Bedeutung der Privat- dozentur einem gesellschaftlichen und universitätsorganisatorischen Ab- stieg unterworfen, der das Prestige und die konkrete pekuniäre Situation 296 Lachs:Warum schaust du zurück (1986), S. 151–152. 297 Vgl.dieBriefeBrechtsanKluckhohn(DLAMarbach;Bestände:PaulKluckhohn; Deutsche Vierteljahrsschrift), in denen sich die beiden Germanisten über das akademische Fortkommender Privatdozenten austauschen. 298 Aufgrund der ArbeitWillibald Pirckheimer und Dürers erste Reise nach Italien (1930), in der Rupprich in einer ausführlichenWürdigungWalther Brecht als seinemmaßgeblichenLehrer huldigte. 299 ZuRudolfMuchund zurWienerAltgermanistik vgl.Kap. IV.1. I. Die Verfasstheit derWiener Germanistik82
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Germanistik in Wien Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Titel
Germanistik in Wien
Untertitel
Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Autor
Elisabeth Grabenweger
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-045927-2
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
290
Schlagwörter
German literary studies, literary text, history, first female scholars, Wiener Germanistik, Wissenschaftsgeschichte
Kategorie
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