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Germanistik in Wien - Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
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Dass die Privatdozentur seit der Jahrhundertwende keine sichere Aussicht mehr auf eine ordentliche Professur darstellte und damit zuse- hends anPrestigeundgesellschaftlicherBedeutungverlor, hatte vor allem mit der zunehmendenDisproportion von Lehrenden und Lernenden zu tun, alsomit demAnstieg der Studierendenzahlen bei gleichzeitiger Sta- gnationdesStellenplansanderUniversität.WährenddieAnzahlderHörer undHörerinnen anderphilosophischenFakultät sprunghaft anstieg, sich zwischen1898und1932mehr als versechsfachte,309bliebdieAnzahl der Professurennahezugleich:1898gabes51ordentlicheLehrkanzelnund20 Extraordinariate ander philosophischenFakultät, 1933nurunwesentlich mehr, nämlich 55 Ordinariate und 34 Extraordinariate.310 Diese Ent- wicklungbedeutete zumeinen,dassdieHauptlastderuniversitärenLehre vonPrivatdozenten getragenwerdenmusste, dass siemithin für dieUni- versitätunabdingbargewordenwaren,daohnesiederlaufendeLehrbetrieb nicht aufrechterhalten werden konnte.311 Gleichzeitig verlor die Privat- dozenturdadurchaberauchihrealteBedeutungals sichererWegzueinem Ordinariat, da es zuwenige Professuren gab.Die Privatdozentur, die seit der Universitätsreform von 1848/49 als „Ausgangspunkt für die akade- mischeLaufbahn“gelten sollte,wurde „fürdieMehrzahlderSchluß-und Endpunkt ihres Fortkommens“.312 Hinzu kam, dass die staatlichen Sparmaßnahmen inden1920er und 1930er Jahren den Universitätsbetrieb massiv beeinträchtigten. Zwar brachtederKampfderHochschullehrerummaterielleBesserstellung1921 zunächst einBesoldungsgesetz zu ihrenGunsten,bereits 1924wurdeaber ein neuesGesetz verabschiedet, in demdie ordentlichen Professoren um eine, die außerordentlichen Professoren um zwei Dienstklassen zurück- gesetztwurdenunddamitumeinigesschlechterbezahltwurdenalsnochin derMonarchie.313Darüber hinauswurden inden1920er Jahren einzelne Habilitationen vomMinisteriumnurdannbestätigt, wennderBewerber bzw.dieBewerberineineformelleErklärungabgab,auf jedefixeBesoldung 309 ImSommersemester 1898 studierten 879Hörer undHörerinnen an der philo- sophischen Fakultät inWien, imWintersemester 1932 waren es bereits 5.287. 310 Vgl.Meister: Die staatlichen Ersparungsmaßnahmen und die Lage derWissen- schaft (1933), S. 15–16. 311 ImStudienjahr1918/19standenanderphilosophischenFakultät52ordentlichen Professoren bereits 114 Privatdozenten gegenüber. – Denkschrift der Privatdo- zentenderUniversitätWienvom12. Jänner1919;UAW,Phil.Fak., S29, fol. 1. 312 Castle:Die Lage derHochschullehrer (1926), S. 3. 313 Vgl.Castle:DieLage derHochschullehrer (1926), S. 3. I.4. Paul Kluckhohn, Josef Nadler und das Ende der Privatdozenten 85
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Germanistik in Wien Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Titel
Germanistik in Wien
Untertitel
Das Seminar für Deutsche Philologie und seine Privatdozentinnen (1897–1933)
Autor
Elisabeth Grabenweger
Verlag
De Gruyter Open Ltd
Ort
Berlin
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-11-045927-2
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
290
Schlagwörter
German literary studies, literary text, history, first female scholars, Wiener Germanistik, Wissenschaftsgeschichte
Kategorie
Lehrbücher
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