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Giambattista Marinos Wort-Zucht-Peitschen und die Gegenreformation in Wien um 1655
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Seite - 56 - in Giambattista Marinos Wort-Zucht-Peitschen und die Gegenreformation in Wien um 1655

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56 Textedition Vnd werdt jhr heuchlerische Hienen23 laugnen/ daß ein bessers mittel/ die Län- der zuerhalten sey/ als jhm den Catholischen Glauben/ vnnd dessen Schutz wol angelegen sein lassen ? Jst es nicht die <92> klare Warheit/ daß wer jhm ohne widerstand die Völker vnterthänig machen will/ seine eignen Gedancken vorhero GOtt vnterwerffen muß. Vnd wie vnvernünfftig were nit/ begehren/ auff der Welt für einen Freyen Fürsten geschätzt zuwerden/ wan man GOtt hingegen/ nit für den grösten Himels-Herrn durch die anbetung erkennen wolte ? Abscheuliche in Menschen vergestalte Raub-Vögel/ vnd welcher Glauben vnter allen so die Welt hat/ neiget sich so viel zum guten/ vnd den Fürsten sicher zu her- schen/ wie der vnsrige/ <93> als durch den der strengkeit des Gewissens nach/ dem König der Vnterthanen Gut vnd Blut/ wird vnterwürffig gemacht/ daß auch dieselben voller Laster seyn/ vmb solcher Laster willen/ weder offentlich/ oder vnderm schein einer Noth-wehr dörffen angreiffen/ sondern müssen an jhme/ die macht vnd das ansehen deß Allmächtigen selbst/ über sich erkennen/ massen dann vmb solcher willen auch auff keine weiß erlaubt/24 jhm den gebührlichen Zoll zu entziehen/ nach dem beyspiel Christi selbsten/ der (obwol <94> er hierzu nit verbunden) denselben gleichwohl hat entrichten wollen/ vmb den andern keinen anlaß zugeben/ sich diser schuldigkeit zu entschütten. Wird also auff diese weiß/ den Fürsten ein vollkomner vnd rechtmäßiger gehor- samb bestätigt/ welches eine Lehr ist/25 den Calvinisten straks zuwider/ als die keinen andern Fürsten/ ausser der Freyheit deß eignen willens erkennen will. Jhr grausamen Vnmenschen/ vnd betrachtet Jhr <95> nicht/ daß nit allein so viel den König/ sondern das Volck selbst betrifft/ diser Staats-zwekk der Catho- lischen/ in einem hohen werth zuhalten sey ? Habt Jhr noch nie gelesen von dem Pfaltzgraffen zu Vilna/ einem zwar eben so halstärigen Ketzer wie Jhr seyt/ dem alter aber nach/ vnd der erfahrenheit/ einem menschen hohen ansehens/ welcher/ in dem man bey ledig-stehung deß Polnischen Reich-stuls/ noch vor Erwehlung deß Steffans Battori/ bey den Polnischen Ketzern/ in zweifel zuge/ welches vnder beyden rathsamer/ einen Catholischen oder Ketzerischen König <96> zu erwehlen/ seine freye stim gab ; man solte die Ständ dahin vermögen/ daß kein anderer/ alß ein Catholischer zum Reich gelassen würde/ vnd dises in betrachtung/ daß wann ein Ketzer sich solte deß Königreichs bemächtigen/ so würde/ wie offt jhm etwann in den kopff käme/ entweder tyrannisch zuhausen/ oder sonsten vngerecht zuherrschen/ kein gegensatz oder absehen gnug seyn/ 23 Thier die der Hirten stimm erlernen/ diselbe herauß loken/ vnd hernach zerreissen. 24 Bel. in l. compet. C. de præscrip. 30. ann. 25 Cap. immun. 28. qui Acc. ad Pole. 10 20 30
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Giambattista Marinos Wort-Zucht-Peitschen und die Gegenreformation in Wien um 1655
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Giambattista Marinos Wort-Zucht-Peitschen und die Gegenreformation in Wien um 1655
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79696-1
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
170
Schlagwörter
Giambattista Marino, translation italian-german, Counterreformation, Giambattista Marino, Übersetzung italienisch-deutsch, Gegenreformation
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