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Vor 1918
Glaubenskämpfe - Katholiken und Gewalt im 19. Jahrhundert
Seite - 17 -
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17Glaube und Gewalt das Wesen der »religiösen Gewalt« vorgestellt; dieser Abschnitt dient der konzeptionellen Vertiefung und beleuchtet zudem den Mehrwert des hier vorgenommenen historischen Ansatzes. Als Drittes folgt eine knappe Über- sicht über die bisherige historiographische Auseinandersetzung mit Glaube und Gewalt in der Neuzeit. Zum Schluss werden die Gliederung dieses Ban- des erläutert und die einzelnen Kapitel kurz vorgestellt. Ein allgemeines Fazit findet sich gesondert am Ende des Bandes. Der Katholizismus und die Herausforderungen des 19.  Jahrhunderts Dass das Verhältnis von Glaube und Gewalt in der Zeit zwischen Französi- scher Revolution und dem Ende des Ersten Weltkriegs eher wenig erforscht ist, hat vermutlich zwei Gründe. Erstens hat sich die historische Gewaltfor- schung nie besonders für das Thema Religion interessiert  – was bereits für die Protestforschung galt, die von der marxistischen Historiographie der 1950/60er Jahre und der amerikanischen Soziologie der 1970er Jahre beein- flusst war10. Obwohl Protestforscher aufgrund ihres Fokus auf ökonomische und soziale Aspekte für die Zeit nach 1850 lange eine Überlegenheit von pro- aktiver Gewalt  – d.h. Gewalt, die auf das Erringen von neuen Rechten und Änderungen abzielt  – festgestellt haben, unterstreicht gerade die in diesem Band verfolgte Ausrichtung auf Gewalt in einem religiös-weltanschaulichen Rahmen das Fortbestehen reaktiver Gewalt 11. Der zweite Grund, weshalb die Beziehung von Glaube und Gewalt ein für das 19.  Jahrhundert weniger beachtetes Thema ist, hängt mit der Ausrichtung der Religionsgeschichte zusammen, die sich für diese Zeit vorwiegend mit anderen Themen beschäf- tigt hat. Einige dieser Aspekte, wie innerkirchliche Reformen und religiöse Kultur, werden hier knapp vorgestellt. Angesichts der thematischen, geogra- phischen und epochalen Verschiedenheit der Beiträge stehen transnationale Entwicklungen in der Römisch-Katholischen Kirche im Zentrum. 10 Wichtige Impulse für die historische Gewaltforschung kamen zuletzt vom Bielefel- der Sonderforschungsbereich  584 (»Das Politische als Kommunikationsraum in der Geschichte«); siehe exemplarisch Neithard Bulst u.a. (Hg.), Gewalt im politischen Raum. Fallanalysen vom Spätmittelalter bis ins 20.  Jahrhundert, Frankfurt  a.M. 2008. 11 Vgl. Charles Tilly u.a., The Rebellious Century, 1830–1930, Cambridge 1975, S.  51. Der Schnitt um 1850 war auch in der älteren deutschsprachigen Protestforschung gängig. Eine Zusammenfassung gibt Manfred Gailus, Was macht eigentlich die his- torische Protestforschung? Rückblicke, Resümee und Perspektiven, in: Mitteilungs- blatt des Instituts für soziale Bewegungen 34 (2005), S.  127–154. Zu diesem Problem siehe auch mein aktuelles Forschungsprojekt »Catholic Crowd Action. The Violent Conflict over Public Religion in Europe, 1864–1914«.
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Glaubenskämpfe Katholiken und Gewalt im 19. Jahrhundert
Titel
Glaubenskämpfe
Untertitel
Katholiken und Gewalt im 19. Jahrhundert
Herausgeber
Eveline Bouwers
Verlag
Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-666-10158-8
Abmessungen
15.9 x 23.7 cm
Seiten
362
Schlagwörter
19. Jahrhundert, katholische Kirche, Gewalt, Legitimation, Glaube, Katholizismus, historische Entwicklung, Säkularisierung, Pluralismus, historische Analyse, Geschichtsschreibung, strukturelle Gewalt, Diskurs
Kategorien
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