Seite - 236 - in Grätz - Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
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des Iabres 18(19 zur Zierde vertheilt erscheinen; aber durch-
aus keine Kanonen, welche ihren Platz auf dem Glacis vor
dem Pauluschore haben ').
Aus der Hofgaffe gelangt man über den Frankens- auf
den Karmeliterplay. Hier steht das t. k. Mi l i tär -Spi ta l
(Nr. 21), einst das Kloster und die Kirche (zu St. Joseph)
der Karinclitermönche, welche von dem Bischof Christoph von
Chicmsce empfolilen, durch den regierenden Henog zu Kru-
mau und Fürsten von Eggenberg, Johann Anton, im Jahre
1628, nachdem hierzu die (Einwilligung des K. Ferdinands II.
»rar erwirkt worden, in Grätz cingefüyrt und anfänglich, bis
alle gegen ihre Gründung erhobenen Schwierigkeiten, und die
mancherlei von dem nachtheiligen Einflüsse des durch den Klo-
sttrbau versperrten Zutrittes der knft aus die kaiserliche Burg
hergenommenen Anstände beseitiget waren, bei den Winoriten
in der Murvorstadt untergebracht wurden. Am 21. 3ecember
1628 wurde in einer nur für einige Zeit eingerichteten Haus-
kapclle die erste Messe gelesen, und der Bau der Kirche erst
im I. 163 l zum größten Theil vollendet. Der Hochaltar in
ihr wurde von den Verordneten und Landständen gesetzt und
das Kloster durcb die Überlassung eines Bollwerkes von Seite
des Landeofücstcn auch mit einem Harten versehen. Im Be-
sitze all dieser Gegenstände verblieben die Väter bis zu ihrer
Aufhebung; worauf Kloster und Kirche, deren ehemalige Ge-
stalt noch immer deutlich ;u erkennen und deren letztere jetzt
durch eine kleine Hauskapcllc (siehe S. 209» ersetzt ist, in ein
Militär-Hospital für die Garnison umgewandelt und in ihre
heutige Form gebracht wurden. — Ienseit des Karmeliterpla-
tzes dem Paulusthorc zunächst 'eigen sich rechts das städti-
sche Krankcnbaus (Nr. 66), und links das k. t. Ge-
bär- und Findcl- (Nr. 70 und 71) und das Irrenhaus
(Nr. 72).
Jenes hieß einst nach dem noch bestehenden obersteierl-
schen Kloster der Vcnedictiner zu St. Lambrccht, dem das
Haus gehörte, der Lambrcchter-Hof. — Einst besas! dieses
Stift den Leslie-Hof (jetzt das Icanneum), und später, näm-
lich zur Zeit der Erbhuldigung K. Karls VI., das am Haupt-
wachplatze liegende Haus Nr. 22-t. — Diesen Hof hatte das
«) Fremoe, welche o,e Waffenv»rr>iche, das einzige Schenswerlhe in ihm,
z» bcüchi^en wünschen, haben «,e Erlaulxnl! l!a<u ,n lcr Handel 0e<
». k, llci,llec!e.Flli>ieugamlz-Dep«>'t<!mcnls am HarmcMerplatz Nr. 7«
emzuholen.
Grätz
Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
- Titel
- Grätz
- Untertitel
- Ein naturhistorisch-statistisch-topographisches Gemählde dieser Stadt und ihrer Umgebung
- Autor
- Gustav Schreiner
- Verlag
- Verlag Franz Ferstl'sche Buchhandlung
- Ort
- Graz
- Datum
- 1843
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.55 x 20.25 cm
- Seiten
- 638
- Schlagwörter
- Graz, Steiermark, Stadt
- Kategorien
- Geschichte Chroniken
- Geschichte Vor 1918