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Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
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Einleitung. uis die einzige sich an das Gefühl wendende Episode der Handlung ist, mit der unerbittlichen .^arte eiucs Brutus gegenüber, Her Ticltter zeigt uns, wie die verträumten Charaktere bei alles Maß verlieren. In den drei großen Kaiser- reden Nudc'Ifs, nu ersten, dritten und vierten Ätt, feiert !'irillparzers tiefsinnige Gedankcn- dichtuug ilire Triumphe - in dieser h>inficht ge hören sie zu dem bedeutendste», was Grillparzer geschaffen, Tie touseruative Welt- uud Staats» Helden fpreche» läßt oder die Triumphe sei,,er persönliche» Überzeugung ausspielt, mag dahin- gestellt bleiben, Vcr 5)auptiuhalt des Tramas ist der «auipf zwischen Rudolf uud seinem Bruder Matlnas nm die .Herrschaft; dem letzteren fällt slel>en auf seiner Leite, Ner Charakter des über die dramatisch Cuergic der Tat vertreteu foll, in i,ides uhue (^iröße, und so überwiegt im Verlaus der Wandlung das .^istorienhafte, We»u dies geschichtliche Schauspiel durch den Cbaralter des >ia,fers, der ,^auptgestlllt des- selben, iu mancher ,viuficht als e,u ^»edauleu drauia betracl,tet werden kaun, so gilt dies nocl, inchr von i/ibuffa, ?ie Heldin hat Clemens Brentano zum Mittelpunkt eines wildroman- tischen Schauspiels gemacht. In dem Grill- parzerscheu Trama fehlt nicht nur jede wild» dramatit ist eingefügt in eine reichhaltige unerschöpflich«! Vorn Rückertschcr Brahmnnen- weisheit erinnern, Nas dramatische Gefügc ist locker genüge eiu waldfrisches Vorspiel, das uns die erste Begegnung vou Libnssa und Primislaus vorführt, bildet den ersten Att, ^- Tics drania- tifche ^d»ll ist 1!-!i!» ani Burgthcater zum Besten der bnrmln'rzigeu Schwestern aufgeführt wordcu, Nieser ersic >>lkt kann allenfalls selbständig von dem ^>au.',en loogelös! werden, Tassclbe gilt von dem leltteu ?lti, eineui Nachspiel, welches nns die >>>rüuduug Prags uud den Tod der ^ibussa vorführt. In den mittleren Äufzngcn erscheint die Heldin als eine Ärt von Turandot, utit ciucm geheimnisvollen )!lätielspiel, da^ den böhmischru Hvladilen vn'l »opi^-rbiecheu machte der Rätsel- loser ist Primislaus, Tic Liebcsszenen zwischen ^erzeusbund der beiden, Nie romantische Ei»- tleiduug Nat bisiveilen etwas Opcrnhastes, und da^ >Neinod von ^ibusfas Gürtel spielt eine e,it° scl,eid^ud>' '>>l.'IIe, wie sie tei»em bloßen Theater requisit zuloinmt, ^>eben Libussa steht d>e ,i!!,a zo»e»hafte H^auda, stehn ihre weltfremden, in tiefsinnigen M»sti;ismus dahinlebenden Schwe- stern, Ter Stil der Tichtuug ist bisivcilcn knapp und erinnert hier uud d.'rt au dcu Htil des alternden Goethe im zweiN'n 3eil d.o Faust, Toch ivenu lvir vou der Bühueuwirlimg absehe», ist Libussa jedenfalls eine geistig be- oenteude Tichtuug, Mehr Theaterblut als diese beiden Ti>i,,,^i hat die „Jüdin vo» Toledo", die sich auch aus der Büh»e behauptet hat, besonders sei!d,,u ein liervoiragender «ünstler wie Josef «ainz die 3iollc des >tö»igs i,i sriiüUepertl'ire ausge,,om,,,en hat, Ein Drama von Lope de Vega lag dem Stoff zugrunde, w.'lcheu der Nichter znnächst seiner mittelalterlichen ^'esieud^iliaftigleit eui» lleid^te. Bei '^ope de Vega is! die Heldin durch- aus edel gehaben, »rillpar^rs I^ldiu isl >eu!'t- fertig, totett, buhlerisch, oft lindifchi doch auch der >!l.,,,ig empfindet leine tiefere leidenschaft- liche ^leigung und man könnte sage», das; d.is Trama dort ein blindes Fenster hat, wo sich uns der Blick in die Zanbergärte» d.r .^'iebe lnitte ciöf'nc» sollen, >^s handelt sich nur um das ^euteuer eiues jungen Jürsleu, deffc,, »'>e- puult vertritt, daß die '^iebe eine Sünde sei, welche nur durch die Hveilie der >lirche entsiwnt werde, Tas tragische!,'>escl»c! der Iiidiu, die als eiu ilpfer der Lhnchjnstiz fällt, welche die Stände, aufgereizt durch die ilönigiu, au der M'ailreffc des »öuigs verübe», i»ag Bedaner» er>ege,i, aber es erbebt sich nicht zn tragischer Bedentnug, Vorzüglich aber ist die Charalter^eichnnug, die Heldin mit ihren profanen Gelüsten nnd die >!öuigiu mit ihrer priestellicl,cu .ve,ligleit sind i» >vil!i,iiue,i «oiitlast gestellt, Ncr Trainatiter ('>ril!parzer gel,ör! mil feiue» fchnsfcni doch uicht alle feine Gedichte !!>!!>>',, Gnß nnd Fluß; manche loerdeu scln^eifällig durch das Schwergewicht des Gedankens, das sie zu sehr in die Tiefe ',iel>t, Eiuzelue haben eiueu glücklichen B^nrf und schlugen anch zü,,deud >"!, ^., ^ebieiteu des Tichlers U'areu sie nnr teilweife in Tafchrnbüchern uud Tagesl'lältelü erschienen, Joseph Weilen hat sie zneisi ',11 snuiniengestellt^ seitdem sind auch zahlreiche neue lyrische Blätter uud Blüte» zuu, Vm'fchem ge< lc'mmeu, ''.'iauches llufcrtigc uud Mißlunge,,e, eiuer Voltsausgabe ausschließe,, zu müssen i als Epigrammatiker aber ist »rillparzer l,e,vor- ragcnd u»d schließt sich unfern beste,! Genien- dichter» au; wir bringen feine Lyrik in neuer Äuorduung uud Gruppierung, Was feine dramatifchcn Iugeudvcrsuche und spätere Frag- meute betrifft, so konnte es nahe liege» dieselben gcui', auszuschließen; wir haben einige aufgc- vielfach nmhcitastendcn, zuletzt durch Mißerfolge iicl, uicltt entschließen konnte, manchen iu seinem Pult liegende» Plan zu vollenden. Von den Iugenddraincn haben wir ,,die
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Grillparzers sämtliche Werke Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
Titel
Grillparzers sämtliche Werke
Untertitel
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
Band
I
Herausgeber
Rudolf von Gottschall
Verlag
Hansa-Verlag
Ort
Hamburg
Datum
1906
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.7 x 17.1 cm
Seiten
600
Schlagwörter
Dramatik, Literatur, Gedichte
Kategorien
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Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung
  2. I. Dramen 14
    1. Die Ahnfrau (1817) 17
    2. Sappho (1819) 50
    3. Das goldene Vließ (1822) 89
    4. König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
    5. Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
    6. Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
    7. Der Traum ein Leben (1840) 300
    8. Melusina. Romantische Oper (1833) 339
    9. Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
    10. Die Jüdin von Toledo 393
    11. Ein Bruderzwist in Habsburg 424
    12. Libussa 473
  3. Fragmente 515
    1. Esther (1863) 515
    2. Hannibal (1835) 528
    3. Robert, Herzog von der Normandie (1808) 531
    4. Alfred der Große (1817) 560
    5. Spartakus (1810) 579
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