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Tic Alinfrau. 45
Stürzen jubelnd drauf n»d dran.
Und nach einem jener Gänge,
Tic in wilducrworrucr Menge,
,Halb verfallen, weit umhin
Dieses Schlosses Wall umzieh»,
Euer Vater stand der nächste,
Und mit oorgehaltnem Tegen.
Stürzt er jugendlich verwegen
Nach dem Näuber in dcn Gang.
Ta ertönt ein matter Schrei,
Eilig stürzen wir herbei,
Euer Vater liegt am Vodcn
Seiner selbst sich nicht bewuszi,
Line» Tolch in seiner Vrnst.
Vcrta.
Hauptman».
Ja, liebes Fräulein!
Vcita.
Einen Tolch?
Einen Volch?
Ja, einen Tolch!
Verta.
Fort! hinaus! hinaus! hiuaus!
HaUptMllNN llic zuiuckhnl!e„d).
Bleibt doch, liebes Fräulein, bleibt doch!
Seht, man bringt ihn.
Ncrta.
Gott! mein Vater!
Laßt mich! laßt mich!
Hllüptmann.
Ruhig, Fräulein!
Venn Ihr tötet Euch und ihn,
Nuhig!
Vcita.
Nuhig? — Laßt mich! laßt mich!
!2ich wjrciüend und an dci Bnyre niederstürzen»,)
Vater! Vater! o mein Vater!
Graf <m Äl>s^>.,,,.
Ach! bist dn es, meine Bcrta?
Gutes Mädchen, armes 5lind!
Armes, armes, armes Kind!
Bcrta.
Vater, mir nicht diese Güte,
Vater, mir nicht diese Huld,
Sie vergrößert meine Schuld!
Graf.
Wenn in jenem Augenblicke
Bei der Fackeln fernem Licht Mich getäuscht mein Auge nicht,
Wenn cr's war, er, den ich meine,
Wo ist Iaromir?
ic„d le.sr),
Ich weiß nicht.
Graf.
Vo ist Iaromir? mein >ii>id.
Vertu
Vater! Vater!
Grnf.
Fahre wohl denn, fahre wohl,
M,'iuc letzte, cinz'ge Hoffnung!
Wohl, die Sonne ist hinunter,
Es ist Schlafens — Schlafens Zeit! —
Gutes Mädchen, armes Kind,
Klage, dulde, leide, stirb!
Für dich gibt's kein Glück auf Lrden,
Bist du ja doch meine Tochter,
Bist doch eine Vorotin.
Günter.
Haltet ein, mein gnäd'ger .Herr!
Eure matte, wunde Brust
«rllf.
Laß mich, treuer Ticncr, laß mich
Noch einmal am Rand des Grabes
Tiefem wüsten, wirren Leben,
Mich zum letzten, letzten Abschied
Noch einmal als Mensch mich fühleuo.
Aus dem bittersüßen Becher —
Und dann, Schicksal, nimm ihn hin!
Ncrta.
Vater, nein! — Nicht sterben! Nein!
Nein, Ihr dürst nicht, dürft nicht sterben!
Seht, ich klammre mich an Euch,
Seht, Ihr dürft, Ihr lönnt nicht sterben!
Graf.
Willst du mit den Kinderhändcn
In des Schicksals Speichen greifen?
Seines Donncrwagcns Lauf
Hält lein sterblich Wesen auf.
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515