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Dir ?ll,nfran.
Nolesln».
I,i, ni, habe ihn verschont!
Naß nicht dnrch des >Uiaben Mui'd
Unsre Woge würden kund,
Voll, ia, ienie niiä! daividei!
Und als die Wei^lnleii schuwre»,
?ii,nnier soll er wiederkehren
Ans des Waldes Nacht heraus
In der Eltern heimisch Hans,
T>1, >>err, oau'rte nuch der Klei,ie,
Da ward Euer Sohu der meine,
Bald vergas; er Luch nnd sich,
Und er ehrt als Vater mich,
Graf.
Gott, ineiu Tohu! ^ er lebt! er lebt!
Ader wie? — 5^>ll, nutcr Klaubern!
Ist wohl gar — ? Weh! ist —
BoleslllV imn ^ j »l!c>i A„^„>
Was ich!
Glllf.
Räuber? — Gott, er sagt nicht: Nciu!
^>nt' ilin oorl, dein schwarzer Mund,
Tückisch Wassergrab, verschlnugen,
Vesscr, schieu's mir gleich so hart,
Alo mit Räuber jetzt gepaart.
Aber, ach, was sluch' ich ihm?
Gott! hau Taut für diese» Strahl!
Auch für den Räuber dank' ich dir,
Voleslav.
Er ist hier in Euerm Schlosse,
Graf,
hier?
Vüleslav.
Ja, Herr, Euch uubekannt,
^,'an uud bleich um Zuflucht bat —
Iaromir? Vcrtll.
derselbe, ja!
Graf,
Teufel! Schadeufroher Teufel!
Niinm's zurück, das Tonnerwort!
Vülcslav.
Er ist's, mein Herr!
Widerruf'! Nraf.
Boleslav. Graf.
lsich mit höchster AnstrenMna oller Kräfte voin L^gcr
Wioerrus.'!
<l,el»nfti,ie,id zum Vl»ien>.
5)err Graf!
<Auf VoleslaU zeigend.»
Fort mit ihm!
Volcslav.
Mein h>crr Ritter!
Hllüptm»»».
Fort mit ihm!
Glllf.
Er geht fort, und sagt nicht: Nein!
So begrabt mich denn, ihr Manern,
Und Verwüstung brich herein.
Stürzet ein, ihr festen Sänlen,
Tie der Erde Vall getragen,
Tenn den Vater hat sei» Sohn erschlagen!
<ZuiÜ!lnnIcnd,>
Bcrtn
Todcspforte, tu dich auf!
lÄIlc stehen in stummem Eütsehen.»
Glllf.
Wie hab' ich so oft geklagt,
Naß ein Sohn mir ward vcrfagt,
Kampfgerecht uud Ichenbar,
Seht des Schicksals gift'gen Hohn!
Es erhielt ihn mild am Leben,
Mir den Todesstrcich zu geben!
Wenn mein Ang sich tränend netzte,
War die Klage ohne Not,
Väter, ich bin nicht der Letzte!
Noch lebt einer! ^ am Schafott!
Was liegt dort zn meinen Füßen
lind blinkt mich so blutig an?
Günter.
<den Dolch aufhebend unk hinhaltend!,
's ist der Nolch, der Euch verwundet!
Graf.
Nieser war es? Tiefer Nolch?
Ja, du bist es, blutig Eisen,
Ja, du bist's, du bist dasselbe,
Tas des Ahnherrn blinde Wnt
Tauchte in der Gattin Nlnt!
Ich seh' dich, und es wird helle,
hell vor meinem trüben Mick!
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515