Seite - 84 - in Grillparzers sämtliche Werke - Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I

Cappho. Zu hoch nennt die Besinnung dich — für meiue Liebe, Tie stockend ooll,er weigerten den 3tiahl, ilonini her, Mclittimi, lonini her zu ihr! Naß sie dir blicke in die fromme Prust Und freudig ohne Ma!el dich cl kenne! Mcllttll (lchnchl.'rn ,,ahc>,!>>, Tapftha lsic lwn lich lilll!^ ,t>>, Fort Uon inir! Mclit!», Ach, sie zürnt! Phaun, Sa loar' sie doch, N'a^ ich zu glauben scheute? 5lomm Iier, Meliltion, an meine Seite! Tu sollsl nicltt zu ihr slelin! Vor meinen Augen Soll dich die Stolze nicht beleidigen, Du füllst nicht flehn! ^ie tennt uicht deinen Wert, Nicht ilneu, denu auf ihren 5lnieu würde Sie sonst, die ^llnild der lluschuld, stunim dir huld'gcn! Melitta. Nein, laß mich knien; Wic's wohl dem Kinde ziemt Uor seiner Mutter, Und düull ilir Strase rrclü, so strafe sie, Ich will nicht murre» wider ihreu Willen, Pl,aü„, Nicht dil' allein, auch mir geborst du an, Und mich erinedligst dn diirä, diese Nemut! Noch gibt e>i Mittel, da-> uu^ zu erzwingen, Was sie der Bitte stmnsch rauh versagt, Melitta, Hier will ich tinen, bi^ mir ein milder Vlick, Vin gütig Wort Verzeihung angekündigt. Wie oft i>I'mi lag ich hier an dieser Stelle, Und immer stand ich freudig wieder auf; Sie wird mich diesmal weiucnd nicht entlassen! Vlick auf dein K^nd hernieder, teure Frau! Tauptw <si>-l>!, dai »csicht auf Euchails' Echuücr ge!chn!>, Phllu». Kannst du sie hören, uud bleibst kalt und stumm? Melitta. Sie ist nicht kalt, uud wcun auch schwciql il>r Mund, Ich fühl' ihr Herz zu meinem Herzen sprechen! Sei Richter, Saftpho, zwischen mir und ihm! Heiß' mich ihm folgen, nnd ich folge ihm, Heiß' mich ihn flichu! — o Götter! Alles! Alles! Tu zitterst! — Tappho, hörest du mich nicht? Phaon <McU!!cn umichUn^nt, und cl'c»!.,!!«! Imilmccnd!, Ten Menschen Liebe und den Götter,! Einfurcht, Gib uns, was nnser, uud nimm hin, was de>u! Bedenke, was du tust und wer du bist! Sapp!,» >,!>! cm-m st^rr^i »l,clt> »,!, ,v>'nd,-> i>ch t>!,n,i !>1,„cl, ,!l^, Melitta, Weh mir! fie flieht, fic hat ihr Kind verstoßen. Vierter Auftritt. Phao», Steh auf, mein Kind! In Meuscheu flehe nicht, ^och bleiben uns die Götter uud wir felbst! Melitta. Ich kau» uicht leueu, wenn sie mich verdammt, Ihr Auge war von jeher mir der Spiegel, Vor dem ich all meiu 3uu uud pichle» Prüfie, Was mnß sie leide», die gekränkte Frau! Pin«», Tu leihst ihr dein Gefühl, Ganz andre Wogen Erheben fich i» dieser ^t0l;eu Brust! Melitta. Weun oft nnch streng, es baig die scharfe Hülle Mir immer eiuc fuße, holdc Frucht, Weh mir, daß ich das je vergessen lminte! Nhamnes. Ja wohl! weh dir, daß du es je vergessen! Waon, Was zittert ihr? temit ihr sie gar so mild, NHamncs. Sie zürute, als sie giug, uud ohne ^chrauIVü Wie ihre ^iebe ist ihr ^>,'ru, Trum weh euch! Phaon. Was taun sie drohn? Wer sagt das? Ner flücht'gen 3I!avin Tod,, Phaon. Rhamncs. Nie Gesetze dieses Landes. Phcwn. Ich schütze sie! Tu? und wer schützet dich? Phlllln. Uud gähute hier die Erde vor mir auf, lind d0„n^te die ^ee, mich zn verfchliugen, Vermöchte sie, die Kräfte der Natur