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100 Das qoldene Vließ.
Aictes.
Komm herab, sag' ich!
McVea.
O, laß niicl,!
Aictcs.
^lögre »ick!! T» reizest nicinen Ior»!
I,n Augenblicke komm!
Mcdca.
Ich loinme!
Alisyrtus.
Wie kläglich, Vater, ist der Schwester Stimme,
Was mag il,r selUen? ^ie dauert mich! —
Dich wohl auch, weil du so schmerzlich schweigst.
Das arme Mädckieu! —
!."!!>» am'miend,!
Schläfst du, Vater?
Aictts (°»!ivrl„<,r„t,i,
Törichte Kinder sind der Väter Fluch!
Du uud sie, ^hr tütet mich,
Nicht meine Feinde,
Absyrtus.
Stil l! Horch! — Der Riegel llirrt! Sie kommt!
Hier ist sie!
Was willst du, Herr?
Absyrtns.
Ist das die Schwester, Vater?
Wie anders dllch a!5 sonst, und ach, wie bleich!
Aictes <zu Msyiwy,
Schlucig jetzt!
!Z>: Modca,,
Tritt näher! — näher! — Toch erst
Lösch deine Fackel, sie bleudet mir das Aug'!
Mcdca
Tas 3icht ist verlöscht, es ist Nacht, o Herr!
Metes.
Jetzt koinm! — Toch erst sag an, wer dir erlaubt,
Zu fliehn des väterlichcu Hauses Hut
Und l,ier, i» der Gesellschaft uur der Wildnis
Und deines wilden Tinn^, ^eliorsam weigernd,
u fragst?
Ich frage MeLca.
Aietcs, Mcdca,
Reden sull ich?
Alctcö.
Sprich!
Mcdca,
'darfst, '
O könnt' ich fcküveigen, ewig fchweigen!
Verhaßt ist mir dein Hans,
Mit Schander erfüllt mich deine Nähe.
Ten Götterbeschiü'.len, den (Vastsreund,
lind raubtest sei» Gut,
Ta trugst du einen Funken in dein h,ins,
wird,
Gössest dn auch daiiU'er aus,
Nas au Wasser die I,eil'ge Duelle hat,
Der Ströme »nd ^nsse un»c,,»bare Zahl
Und das ohne Grenz.'» gewaltige Meer,
Schießt seinen Pscil ab ins dunkle Dickicht,
Gewinnsüchtig, beutegierig,
Und was er für ei» Wild gehalten,.
Für frohen Iagdgewinn,
Ls war sein ssind, sein eigen Vlut,
Und ergreift die 3lu!>'i, deines Hauses,
Das krachend einbricht
lind uns begräbt, ^
Aittrs.
llnglücksbotin, was weißt d»?
In der Schreckensstunde,
Als sie geschehn war, die Tat,
Ta ward mein Äng' geöjinot,
Geister der Rache,
Gräßlich, scheußlich
Krochen sie her in abscheulicher Unform
Und zogen Fäden, blinkende Fäden,
Tu «ahnst dich frei, u»d du bist gefangen;
Kein Mensch, kein Gott löset die Vande,
Weh dir! Weh uns allen!
Aietts.
Verkaufst du mir Träume für Wirklichkeit?
Teincsglcichcn magst du erschrecken,
?örin! nicht mich!
hast du die Zeichen, die Sterne gefragt?
Mcdca.
Glaubst du, ich könnt's, ich Uermöcht' e3?
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515