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Das goldene Vlies;, 12?
?cr Augenblick kann uns die Abfahrt bringen,
Und ob's zum Lichte» Zeit dann, weiß ich nicht,
<Auf und llb gehen»,!
Vr kommt noch immer nicht. Naß er ihr trau!«?!
Ich l,ab' ihn wohl gewarnt. Noch hört er
Warnnng?
Sonst ja, daheim, da horcht' er meiner Nedc
lind tat auch, was ihm riet mrin trenev Mmid,
Tuch hier ist er verwandelt ganz und gar,
^^wan^'lt Ulrich — uns allen, sagt' ich schier,
Vom gift'gen Anhauch dieses Zanbcrbudens,
O dieses Weib! Mir graut, denk' ich an sie,
Wie sw so dastand, init den dunkeln Braunen
Gleich Wetterwolken an dir finstern Stirn,
?>'un liob sich's, und wie Wetterleuchten fuhr
Ner Blick hervor, und faßt', »nd schlug, und
traf,
lvenden!
Was bringen bort die beiden? Griechen sind's,
Ein Weib! Gebunden! Memmen ihr! — Holla!
Mil«.
Was ist? Was bindet ihr das Weib? Gleich
löst sie!
Soldat.
Das Weib da kam an unsre Vorwacht, Herr,
lind fragle nach — >>u, nach der Kolcherin,
Die heut' wir fingen,
Gora.
Kolchcrin?
5>a, Tklav', Medea ist's,
Des Kolcherfiirsten Tochter,
Wo habt ihr sie?
Soldat.
Wir wollten sie uicht lassen, daß sie nicht
Dem Feinde Kundschaft gab' uo» unsrer Lag'rnng;
Und lningen sie hierher,
Milo.
Löst ihre Bande!
lCs geschieht,!
Gora.
Wo ist Medca? Wo ist mein Kind?
Milo.
Dein Kind?
Gora.
Ich hab' sie gesäugt, gcps!^it,
Als eine Mutter, mein Kind, Wo habt ihr sie?
Sie sagen: freien Willens sei sie geblieben
Bci euch in eures Lagers Umfang; Aber 's ist Lüge, ich kenne Medea,
Ich kenne mein Kind,
Gebt sie heraus! Wo ist sie?
M!la.
Ganz gut kommst als Genussin du für sie,
Leicht fände sie sich einsam unter Menschen.
Bringt sie ins Schiff!
Gora.
So weilt sie dort?
Milll.
Geh nur^
In bald wirst du fie noch erblicken! — Geh!
Gora
ldic abgeführt wird!,
tällfcht, <M,>
M!lo
ya, bringen wir die wilden Tiere alle
Nach Griechenland, ich sorge, man erdrückt uns,
Die Seltenheit zu sehn! — Und er kommt nicht!
Was ist das? — .Horch! — Speit auch der Noden
Wnnder?
Versucht's der Feiud? —
Holla! Zur Hand!
Mil«.
Die ürde hebt sich! — Was geschieht noch alles?
Eine Folltüre öffnet sich cnn N°dcn, Me»>ea steigt herauf.
Mcdea.
Hier ist der Tag,
«Nachdem sie ganz oben ist,!
lind hier die Deinen,
Ich hielt, was ich versprach,
laßt die Flllttiir nieder,
Mil«
Du bist es, Iason!
Tu!
Iason
Iason! — W»? — Ja so! Ja, ja!
«cmner,!
Freund Milo!
Milo im N°i!rr!en>,
lind mit dein Vließ?
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515