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168 Tas goldene Vließ.
Mcdca.
Sie sind an cincin Ort,
Wo ihnen besser ist, als mir und dir.
Insu».
Tut sind sie, tot!
McNra.
Tir scheint der Tod das schüniinslc i
Ich kenn' ein noch vir! Ärgres: elend sein!
»,,,1,'t dn das Lcben höher nicht geachtet,
Als es zu achten ist, uns wär' nun anders.'
Trum tragen wir! Ten bindern ist's erspart!
Tas sagst du und stehst ruhig?
Mcd',°a.
Ruhig? Ruhig!
Wär' dir mein Vusen nicht auch jetzt verschlossen,
Wie er dir's innner niar, du sähst den Schmerz,
Tcr, endlos wallend wie ein brandend Meer,
Tie einzeln'Trümmer meines Leids verschlingt
Und sie, verhüllt in Greuel der Verwüstung,
Mit sich wälzt in das Unermeßliche,
Nicht traur' ich, daß die V.inder nicht ,nchr sind,
Ich traure, daß sie waren, und daß wir sind.
>rch mir, wch! Iason.
MrVra.
Tenn, wahrlich, nnverdicnt trifft es dich nicht!
Und bat um Schonung: doch du schontest nicht!
Mit blindem Freue! grifsst du nach den Losen,
Ob ich dir zurief gleich: du greifst den ?ud!
Eo habe dcun, wa3 trotzend du gelvo^lti
Ten Tod, Ich aber scheide jetzt uon dir
Auf immerdar, Ls ist das letzte Mal,
I» c>,lle Ewigkeit das letzte Mal,
Vaß ich zu dir nun rede, mein Gemahl,
Leb wohl! Nach all den Freuden srührer Tage,
In all die Schmerzen, die uus jetzt umnachteu,
Zu all dem Jammer, der noch künftig droht, Toch was auch kommen mag: halt a»?,
lind sei im Trage,i stärtel, als im handeln!
Villst d» im Schmerz vergehn, so dcnl an mich
Und tröste dich an meinem gronern Hammer,
Tic ich getan, wo du uur unterlasscu,
llin Tolchstos! U'ävc Lat'sal, doch nicht so!
Mcdca soll nicht durch Medecn sterdc,.
Nach Telfthi geh' ich, 'Au des Gott«' Älwr,
Von wo das Vließ einst PhryxuZ weggl'noninie,!,
5)äng' ich, dem dunkeln Gott das Seine gcl^nd,
Es ans, das selbst dic ^taninic nicht ln-vk-ht,
?ort stell' ich mich dcn Priestern dar, sie sragend:
Ob sie mich senden in die ferne Wiisl^,
In längerm Ll-ben find^no längiv Qnal,
d'rlcnnst das Zeichen du, uni dao du ra>,gsl?
Was ist der Erde Glück? — Vin Schatten!
Was ist dcr Erde Nnhm? — Lin Trau,,,!
Tu Armer! Ncr von Schatten du getrau,,,t!
Tci Tianin ist a„e, allein die Viacht noch nicht.
Ich scheide nun, leb wohl, mein Gatte!
Tie wir zum Unglück uns gefunden,
Im Unglück scheiden wir. Leb wohl!
Illson.
Verwaist! Allein! O meine Kinder!
Trage!
Verloren!
Tuldc! Mcdra.
Iüsan.
Mcdca.
Injün.
Könnt' ich
Mrdca.
Ich geh', und niemals sieht dein Ang' inlch
wieder!
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515