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188 Ottukars Glück uno Lndc.
«Pause, während welcher die Königin .'iciwnä, »m'iel't, der ! Nein, die behalt' ich, und an! meinem ^arqe
''^"hin^dan',^ ^'° " ' " "°^ " " " " 2oll neben Schild nnd Helm sie prangend rn,,n.
3eht' ich mein Vlnt nicht ein, um sie ,^ u Iniden?
Du blutigrote Schleife, du bleibst mein!
<ür hält sie v '^r sich hin in die
Lust,,Geht
Ihr noch heut nach Ilibnil auf die Jagd?
Ottulllr,
Wie kommt Ihr auf die Frage? Heute, ja!
Auch bist du ganz verstört. Was war denn hier?
Das Tankeiteileu macht dir so viel Müh',
Daß ich in Zukunft dir's ersparen werde!
<ür wendet sich v°n il,r,>
Könissin
<zum K>n»„iriiräi!>c>,> leise»,.
Die Schleife soll er geben; geh und sag ilmi's!
Illttolar ist in bie Mitte des Snnlcs getreten! die Ver-
«oni<,in, das rechte Zawiw, l»!de!, d>-r, de„> gammerimulcin
Ottüllll.
^ln inir und seinem Land, vuu dem ich Herr,
Mit Briefen an den Erzbischof von Mainz
Hat er den Sohn nach Fra-,^inrt Iiingcsandt;
Wahrscheinlich, unsre Wahl zu hintertreiben,
Der man dort Pflegt, zum >!aijel thron der
Tenlschen,
Und Unruh' anzustiften, Ucnterei,
Der Sohn ist zluar entwischt, allein der Vater,
Ei soll der Strafe nimnievmeln' entgeh».
Noch der Enthüllung seine Spießgesellen,
Der Frevler hat sich auf sein Schloß gezogen,
Das wohl bewahrt ist gegcu jeden Angriff;
Wer mir ihn bringt, wer mir i>m lebend dringt,
Was er ob Hochverrat verwirkt, die Lehen,
Sein ganzes Gut, sei des Ergreifers Lohn!
Ortolf von Windischgrätz, du scheinst bereit?
Füllenstein.
So laßt den Zweiten mich sein, gnad'gcr Herr!
Ottolar.
Von n,einen Leuten geb' ich euch die besten;
Den hier — und den —
Kllmml'rfrinilcin
Tie gnäd'gc Fürstin zürnt.
Ihr sollt die Schleife geben, läßt sie sage»,
Iawisch,
Den Kopf hier laß ich, doch die Schleife nicht!
Zieh her, wie schön! Rot, wie dcin holder Mund, laus dri «„!,,->» >3ci!e dcs The»teiZ>,
nig ist er! Hiinmel, wenn der Mnig—!
Die Königin macht Zeichen, steckt sie ein!
Ottolllr (zurückkommend),
Hvas habt Ihr, Noscnberg?
Zawisch
^.ichts, gnad'ger 5^ >err!
Lttular.
Wie? Nichts?
Zawisch,
Herr, es gibt Dinge,
Tie man mit Necht dein König sclbst verbirgt!
^ttolor.
oin ^iedeöpfand?
Zawisch.
Ein Pfand, Herr, das man liebt.
^ltolar
Ver hat die Königin hent a,igellcidet?
Ich, gnäd'ger Herr,
Seid Ihr so sorglos, Dirne,
?as! cincn Arm Ihr nur mit Schleifen ziert,
Indes der andre leer?
Kllmmclfräulcln.
Gewiß — verloren!
Zawisch
<zum buchen «cbückt».
Man muh sie snchen.
Ottolllr.
Laßt das nur, Herr Iawisch!
Wenn die Versammlung fort ist, macht sich s
leichter;
Allein bis Abend hoff' ich sie zu sehn.
Dem aber, der sie fand, gebt diesen Ring,
Im Namen meiner Gattin, feiner Frau;
Tenn Königinnen schenken Diamaiitcn,
Doch Vusenschleifcn nicht. — Luch, Königin,
Vitt' ich, in Zukunft Euren Anzug mehr.
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515