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226 Vin treuer ^ icucr seinos ,^
Ich !uo!lt' ihu ärgernl seht, das war der Punkt,
II!N, d^r die Jagd nur Iieinml, die Lust verdirbt,
Was tnmmert inich sein Weib »nt ihrem blonden
Haar?
Nicht einmal blond, aus'Gelb und Fahl gemischt;
^>it ilneni ^ntlin, n,>elß und weiß, n»d U'eiß,
slanm auf den Wangen rötlich überstrahlt, —
Schön isl sie >vo!>l! ^ Wenn dieses blaue "Ange,
So ernst und schroff, und doch so feurig auch,
Wenn's je — Ich sage dir, ich hab's gesehn.
Wie sie, ini volle,l >l»eis des ganzen !i)ofes,
Tie teilualnnlosen Augen — blau und groß —
Nach mir lünrichtele, iiünnienlang,
Iu starrer, wohlgefälliger Betrachtung,
Von mir ertappt, von meinem Blick begegnet,
Zog sie den ilueu nicltt verstolilen ab,
5ieiu, noch periveilend, ivie ci» kühner Feind,
Ter uicht den Nucken kehrt und langsam weicht,
Erlrng sie die Begegnung, und erst spät,
WNNül'Nll!, nickt ge-,!l'nngen, lehrte sie
Von mir den frost geu 3trahl, — Es war unltt
^iede.
Ich geb' es ,-,u- doch Wohlgesiillen war's,
Allein, was lnmmert's unchV '^las frag' ich uiel
?>ach ihr uud ihrem Blick! ^ ?loch andre Weiber
^,'ich rein ec> uichl, zu schuielzeu diesen Tcknee,
^!n ^'iö gedäuinit in ihres Mannes Gletschern,
Ten Mauu zu ärgern gilt's, der meinei' <^e>
bung
Tiircl, seine Ticherlieit zu spntteu scheint,
Va> sonst sich gibt, als Zutat nehm' ich's hiu,
:>iei!!n mir die ^itlier! >^!och den lebten 3tnr,n,
HllüptN'.llN» zum Herzog).
Wo weilt der 3>erzog Otto vou Meran?
Ist er zugegen?
ilttü.
Nein!
?>,'an sagte doch —
k'auptmann
<;» Ltto zulücklehrcnd!.
Verzeiht, ich tannt' ^nch nicht, die Schatten
trügen,
5tto.
Ter X'er^'g ist nicht hier; er will nicht hier sein.
Toch sendet mich die «ön'gin, Vnrc Schwester,
Ltto,
O, Cchivesterliebe, lästig schon als Liebe! ?er >i0,,ig ,m>> ',,,v ?ln,,de fin!, Sie, Hofft,
Ihn noch ein Weilchen anfznhalten nnd
?ac> änsielsle, das lel.ne >,n rexinlien,
I>m i!,ren Wnnfcl,, inb Cn>l>, solang er fer,,,
Beizugesellen >u de^ ^>eul,> ^>eschäfte>i,
Veini l^bschied zu erlangen. Zwar, sie zw, ,,>
Toch sollt Ihr Heini, damit, weuu's doch
lauge,
I!,r (5»ch deslissen zeigt, durch kluge Worle
Befestiget den Eiudrnä, den sie hofft.
Nnu denn, es sei! — VB ist ihr Liebliugs!vn,>sch:
^dgleiä, mich sellsl eroorgte »-rrschnst,
«'Alle «b,!
i , , , i , 3 !^e„tre
Ich bitt' Luch, weilt uoch länger, mein Gemahl!
ziöniss,
^leliedle'- Weib! Tn n,'eisü, e<> drä,,gt die Pflicht,
Toch drängt nnch Liebe jeden, der sie fühlt.
^ll,on eine 2tuude gab dir der Gemahl,
?er völlig dais dir leine zlueite geben,
Ter ?ag bricht an, das Heer erwartet nnch,
<Zum Kämmerei,»
Nnst meine Näte, rnst den ganzen !öof,
?aß sie pernehmeu ihres iiöuigs Willen,
Äöninln ,';,„„ simnmcrer),
,<^alt noch! — Verzeiht! Es ist die Gattin »icht,
Ls ist das Neicb, dac- noch zn,>ei Worte fordert.
!I»m llämmcrer,!
«öüissin.
Ich weiß, Ihr ruft den hofhalt »ud die Näte,
Weil Enre Lieb' ich kenn' uud Ihr's verspracht,
Bestimmt Ihr mir, der Aintler viirer »ind^r,
Ter trensteu Hüteriu uon ihrem Erbe,
I,isoweit dank' ich Euch und bin zufriedcu^
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515