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Ei„ treuer Diener seines Hcirn, 259
Kö»!«.
Vist du »icht llng?
Anführer.
Ich seh' das Tor geöffnet^
Und Man» an Man», mit Lanze», Fackel»,
Hcri.!
(5s gilt dem Stnr,ngerät, Seht Ihr nicht vor,
So stecke» sie's in Vrand.
König,
Nun denn, es sei!
Führt sie ihr Unsin» selber ins Verderbe»,
Anführer.
Noch immer fort. Ein endlos dichter saufen
Nie Vordersten verbirgt der Hohlweg schon!
Noch stets erneut, strömt's aus den offnen
Pforten,
Bleibt Ihr zurück! Mir widert's, die Vc»
worrnen
Dahin zu schlachten, ihrer Torheit Opfer,
Ich will mich ihnen stellen, ich, ihr König;
bleibt Ihr zurück, ich will's.
Doch ha! steht ihnen
Die Hülle bei mit ihren dunklen Geistern?
leitet, ein Zu« schwarz 'gelleidetcr Frauen auf,!
Ihr Toren, stachelt ihr noch anf die Nache?
!Ein gleicher Zug schwär, gekleidete! Personen !°mmt und
Noch mehr der Trauer? — Wer sind diese dll?
Anführer,
Ich weiß! Ich weiß! — O himmlischer Ver-
gelter!
Kami ich »icht zürnen? — u»d bin so verletzt!
«ltei« aelo>„», ll,mn>! VancblNius. Zu seinen beiden Seiten,
°l,ne Waffen, «c!tc,/a» °cn Händen, Oraf Pctct und alles
Voll lniet.
Bancbanus.
Knie nieder, Siinon! — Simon, beug dein
Es ist dein Herr, du lanust es ohne Schande,
,T,M°N !niet niebei,!
Mein königlicher Herr und mein Gebieter!
Die ihrer Pflicht vergaß zu diesen Stunden;
Doch schnell zur Neu' »nd rasch zurückgekehrt, Ausliefert auch die Häupter der Empörung,
Nein, ist, noch immer ist, mein teurer Bruder,
Und Grafen Peter, meiner armen Erich —
Den Bruder meines früh verblichucn Weibs,
Tich bittend auch —
Wir haben viel gelitte».
Seit du nicht bei uns warst, mein Herr und
König!
Tahingegcmgen sind der Liebe» viele;
Daß ich, das Aug' gedrückt an deine Kni,',
In Tränen derer denke, die gewesen,
«El fällt vor ihm nieder und umfaht seine Knie.!
«nach einei Pause, zurücktretend»,
Vancban! Vancban! Du ungetreuer Knecht!
Wie hast du deines Herren Haus verwaltet?
Vlincbllnus
«der auigeswndcn >st>,
Herr! gut und schlimm, wie'Z eben möglich war.
König.
Vancbaiius.
Nu, Herr! beruhigt geb' ich's Euch zurück.
König.
Wo ist mein Weib?
Banclinniis,
Daß Gott! die kehrte heim.
Sie wollte sehn, wie's meincni Weib erging!
König
Doch noch ein Punkt furchtbarer Ähnlichkeit! —
Tu hattest nie ein Kind, Wo ist das meine?
Bancban, wo ist mein Sohn?
Ich glaube, Herr,
Das Knäblcin ist gerettet.
König.
Ha, d» glaubst? du glaubst?
Vancban, ich glaub', du bist eiu Eln'l'uincmn,
Ich glaube, daß du treu nn deinem König hältst,
Ist's darum wahr?
Pancunnus.
Der ihn nächst Gott am trcitt'f^n beschützt,
Dem er das letzte Band an dieses Leben,
Zchny oor Verzweiflung ist und Selbstve»
Es hat ihn Euer Schwager ln'n Meran,
Der Mörder meines Weibs und Eures Weibes.
^chon sandt' ich Aotcn, und die finden ihn
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515