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M e e r c o » n d der L i e b e W e l l e n ,
<n„l chrc Mitttt-r «urilrnd!.
O, meine Mutter!
Vater.
Sich u»r, wir kouune» hcr, den luciten Weg —
Mein Ateni wird schon turz — so scrn oo,n
hause,
Als ^>'>>gen deines götternahen Glücks,
Zu schauen, wie dn in der Almen Spur
Antrittst das Recht, nm dns sie nns beneiden,
Tie andern alle rings nmher im i^aud,
Nie nni das Amt, mit dem seit manchen, Jahr
Bekleidet das Vertraun mich unsrer Stadt,
Und das — die böse Vrusl! — Was wollt' ich
sagen? —
Nnn, eben deshalb kainen wir hierher! —
Her«.
Meine 'N,',
Vater.
Sie anch! Auch sie! ilb träukelud schon und
schwach,
(5s duldete sie nicht im leere» hause;
Ter Wage» sastt wohl zwei, so kam sie mit,
Erfreuten Sinns, Und wer, wenn noch so stnmpf,
Erfreute fich au seinem «iude nicht.
Wenn es einliergelit auf der Hoheit Spuren?
Wer horchte da auf kleinlich duulle Zweifel?
Auf — was weiß ich? Nu, wie gesagt, erfreut.
Allciu, sie spricht uicht.
Nicht? 5vrass sie: Ivaruin?
Sie spricht wohl sonst, weun's auch nicht an
der Zeit,
Im ,^aus, den lange» Tag, ^rag siei lvarnui?
Und loiedci ist's auch besser, fpricht sie niä,!^
Wer förderliches nicht uerniag zn fagen,
Tut tliiger, schweigt er völlig, Bruder, nicht?
O, gnler Oh,», heiß deinen Vrndcr schweigen,
Tasi meine Mutter rede,
Priester,
Bruder, laß sie!
Vater.
So sprich! Allein —
Wie'Z ihr s,esnllt Hero.
?i,cht so! Nach ihrem Herze»,
Mutter chawiol,!),
'.'>,',',n gutes Kind! V^rst du? Sie iprach. ^7, siiüer, iin'ie,
Priester
V,!ttr,
Nun lveint sie gar! Ias;do>l , !^ Was schaffst
du, Bruder?
Ah, du mci» ^hreumann! Was schabt ihr da?
Priester.
ö'i» Ningeltauber flog iu diesen Busch,
Sklave!
Wie nnr? Warum?
Priester.
So >u,ll's des Tempels l!bnng.
jeuc — Vater.
Priester.
V«ter.
Priester.
Laß sie.
Hero
Ich höre dich uud folge leicht uud gern;
Das du gekauut iu deinem Gatten Hanse:
Tie («ötti» hat das herz mir umgewandelt,
Und ruhig lann ich deuten min und schaun,
Anch —
Mütter.
Uind!
Hero.
Was ist?
Mutter. >
Sie sehn nach uus,
Hero.
Im Tempel hier hat auch die Fran ein N«l,t,
lind die Gelräntlen habe» freie Sprache,
?och ängstet dich ihr Aug', wohlau, so tret' ich
hi» zwischen dich und sie. Kein Blick erreicht
dich.
Nun aber sag, ob ich dich recht erriet:
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515