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280 Ves Meeres und der Liebe Wellen.
Iantlie.
Das schien dir wohl nur so.
Auch wohnt die Priest nn In«, du weißt es selbst,
Wächter,
Toch, >vas ich sah, las; ich inir uicht bestreitcu,
IDie Türe !chlic«t sich,!
Und kommt der Tag, soll es sich weisen, ol> ^-
öcro.
O Scham und Schmach!
Leander,
Ti.' sind sie fort? — Wo weilst du?
Vist, Inngsran, du noch hier?
hero
°" Wo ist das Licht?
T>ic Lampe, wo? Bring erst die Lampe, sag' ich!
«Leander geht zurück,!
Hero.
O, alles Unheil aus mein schuldig Haupt!
Leander
<dcr mit der Lampe zurücklomm!!.
Hier ist dein Licht,
<Er letzt es l>in,>
Und dank mit mir den Göttern! —
Hera
Tank, sagst dn? Tank? Wofür? Naß du noch
lebst?
T>as all deiu Glück? Entsetzlicher! Verruchter!
Was kamst du her? nichts denkend als dich selbst,
Und störst den Friede» meiner stillen Tage,
Vergiftest mir den Liutlang dieser Vrnst?
-O, hätte doch verschlungen dich das Meer,
>'lls du den Leib in seiuc Wogen senktest!
An dem du dich, den Turm crtlimmcnd, hieltst,
Und du — entsetzlich Bild! — Leander, o —!
Leander.
Was ist? Was schiltst du nicht?
Hcro.
Leander, hörst du?
Nein' nickt den Weg zurück, aus dem du kamst,
^efalirooll ist der Pfad, — llntseklich, greulich!
Wa°> ist es, das deu Menschen so umnachtet
Und ihn entfremdet sich, dem eignen Selbst,
lind fremdem dienstbar macht? — Als sie nun
kamen,
T>rei Schritte fern, uud nuu mich fanden, sahn —
Ich zitterte — doch nicht um mich! — Verkehrt-
heit!
Ich zitterte für ihn! Leander,
lind dars ich's glauben?
Hrw.
Laß das! Berühr mich uicht! — Tas ist nicht
gut.
Was so verkehrt die innerste Natur,
Auslöscht das Licht, das uns die Götter gal'e»,
Tasi ec> uno leite, wie d^e ^lern dc-> Pols
Tcn Schiffer führt,
Leander,
Nas ueuust dn schlimm?
Uud alle Meuschcu Preisen's hochbeglmli,
Uud Liebe uennen sic's,
örro,
2u armer Jüngling!
glücklich?
Und musst doch schwimme,! durch das Wilde
^>e>i-,
Wo iede spanne ?od; und kommst du an,
Lriuarten Tpali« dich nnd »uilde '^iorder —
<M,t ci,n-,n Vlick n>,ch rüclwatti z»,>,uiulc»i»l,iend,>
Lennder
Was ist?
Hero.
O, jeder Laut di,n!i mich cin ,<?äschevll i!t!
Tic Kuie zittern,
Leander.
Hcro, Hero, ve»'!
Her«.
Laß das! Vcrühv miä, nicht! Tn innfst unu fort.
Ich selber leite dich den sichern Piiw^
Leander
Und dars ich, Inngsran, unederiomnieu?
Hcro.
Tu!?
Leander,
So meinst du: uie? — in aller Zukuuft uie?
«eunst dn dac> Wort nnü seinen granseu llm-
faug?
Taun auch: du warst um mich besorgt. Weißt
du?
Ich muß zurück durchs brandend wilde Meer;
Wust du uicht glauben, daß ich saul uud starb.
Bleibt luudloö "dir meiu Weg?
Hera.
:end einen Voteu mir.
Grillparzers sämtliche Werke
Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern, Band I
- Titel
- Grillparzers sämtliche Werke
- Untertitel
- Neue illustrierte Ausgabe in zwei Bändern
- Band
- I
- Herausgeber
- Rudolf von Gottschall
- Verlag
- Hansa-Verlag
- Ort
- Hamburg
- Datum
- 1906
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.7 x 17.1 cm
- Seiten
- 600
- Schlagwörter
- Dramatik, Literatur, Gedichte
- Kategorien
- Weiteres Belletristik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Dramen 14
- Die Ahnfrau (1817) 17
- Sappho (1819) 50
- Das goldene Vließ (1822) 89
- König Ottokars Glück und Ende (1825) 169
- Ein treuer Diener seines Herrn(1830) 222
- Des Meeres und der Liebe Wellen (1840) 262
- Der Traum ein Leben (1840) 300
- Melusina. Romantische Oper (1833) 339
- Weh dem der lügt, Lustspiel (1840) 355
- Die Jüdin von Toledo 393
- Ein Bruderzwist in Habsburg 424
- Libussa 473
- Fragmente 515